Bad Aibling – Seit März 2024 ist die Ghersburgstraße gesperrt. Sollten die Bauarbeiten planmäßig im Dezember abgeschlossen werden, war der Abschnitt zwischen Rosenheimer Straße und der Zufahrtsstraße zum Klärwerk für etwa zehn Monate nicht befahrbar. Eine lange Zeit, die gerade für den Verkehr einige Einschränkungen bedeutet.
600 Meter langer Abschnitt betroffen
Die Maßnahme erfolgt im Rahmen eines umfassenden Ausbaus der Straße, einschließlich der Verlegung des Gehweges, dem Austausch des Regenwasserkanals, der Verlegung neuer Strom- und Wasserleitungen sowie der Installation einer neuen Straßenbeleuchtung. Die Baumaßnahmen erstrecken sich dabei über eine Strecke von etwa 600 Metern. Nun, Mitte Oktober, dürfte ein Ende der Sperrung also langsam in Sicht sein.
Doch wie stellt sich die Situation vor Ort derzeit dar und wie gehen die Anlieger, gerade die dortigen Pflegeeinrichtungen oder das betroffene Hotel in der Ghersburgstraße, mit den Einschränkungen um? Klar ist, dass die Nutzung der Straße auch für die Anlieger während der Bauzeit nur eingeschränkt möglich ist.
Jedoch betont Franziska Vogl, Pressesprecherin der Stadt Bad Aibling, auf OVB-Anfrage, dass alle Anlieger ihre Grundstücke nach Möglichkeit immer anfahren konnten. Sofern eine Zufahrt aufgrund der Bauausführung nicht möglich war, etwa durch offene Rohrgräben oder Pflasterarbeiten, seien die Anlieger mindestens zwei bis drei Tage vorher informiert worden.
Generell, so Vogl, liege der Ausbau der Ghersburgstraße im Zeitplan. Demnach sollen die Arbeiten nach wie vor bis Mitte Dezember 2024 abgeschlossen sein. „Kleinere Restarbeiten wie Rasenansaat, Pflanzung von Obstbäumen als Ausgleich und kleinere Pflasterarbeiten werden im Frühjahr 2025 durchgeführt.“
In der letzten Oktober- beziehungsweise ersten Novemberwoche soll zudem bereits der erste Bauabschnitt (zwischen Ecke Rosenheimer Straße/Ghersburgstraße bis Haus Nr. 3 in der Ghersburgstraße) mit dem Einbau der Asphalttragschicht erfolgen. Der restliche Einbau dieser Schicht sei laut Stadt für Anfang Dezember vorgesehen.
Der Einbau der vier Zentimeter starken Deckschicht (Endbelag) ist je nach Witterung in der zweiten oder dritten Dezemberwoche vorgesehen. „Sollte es die Witterung nicht zulassen, ist der Einbau im Frühjahr 2025 vorgesehen, wofür eine Sperrung von circa zwei Arbeitstagen notwendig sein wird“, so Vogl.
Eine weitere gute Nachricht für Anlieger: Das Parken in der Ghersburgstraße ist nur noch bis Ende Oktober nicht möglich. „Die Stadt bedankt sich nochmals ausdrücklich für das Verständnis und die Geduld der Anwohner“, betont die Pressesprecherin. Ein Ende sei in Sicht und nach Fertigstellung winke „eine schöne neue Straße mit Schutz vor Überflutungen“.
Doch was sagen die Betroffenen zum monatelangen Eingriff? Immerhin blicken nicht nur die privaten Anwohner, sondern auch mehrere Einrichtungen seit vielen Monaten auf eine weitreichende Baustelle. So auch das Hotel St. Georg in der Ghersburgstraße. Hier ist die Geschäftsführung zwar derzeit nicht für eine Stellungnahme verfügbar. Jedoch informiert bereits beim ersten Blick auf die Hotel-Homepage ein deutliches Informations-Schreiben über die aktuellen Einschränkungen.
„Bis voraussichtlich Ende Dezember 2024 ist aufgrund von Bauarbeiten die direkte Zufahrt über die Ghersburgstraße zum Hotel nicht möglich“, heiß es dort. Weiter wird auf die örtliche Umleitung hingewiesen, die über die Rosenheimer Straße, die Kolbermoorer Straße und die Fraunhoferstraße in die Ghersburgstraße führt.
„Natürlich ist die Situation nicht einfach für alle Beteiligten“, erklärt indes Michael Koller, Residenzleitung im Sozialwerk Heuser, auf OVB-Anfrage. Letztlich müsste sich jeder damit abfinden, dass die Anfahrt nur noch „hintenrum“ möglich sei. Jedoch hätten sich die meisten Betroffenen an die Umstellung gewöhnt. Problematisch sei dies eher für größere Anlieferungen, etwa wenn schwere Lkw über die Umleitung anrücken müssen.
Zudem gebe es natürlich auch Besucher, die mit den örtlichen Gegebenheiten, was die Umfahrung betrifft, nicht vertraut sind. „Und wenn es sich staut, dann dauert alles über die Umleitung einfach ein bisschen länger.“ Alles in allem habe sich die Situation aber über die Monate hinweg „eingependelt“, erklärt Koller. Dennoch betont der Residenzleiter: „Wir sind alle froh, wenn die Hauptzufahrtsstraße wieder offen ist.“
„Eine handelbare Situation“
Ähnlich sieht es Martin Hofreuter, Residenzleitung im Seniorenzentrum Novalis, welches ebenfalls in der Bad Aiblinger Ghersburgstraße liegt. „Ich sehe für unser Tagesgeschäft überhaupt keine Einschränkungen.“ So habe es bislang weder größere Probleme, noch „krisenhafte Situationen“ gegeben. „Natürlich haben Mitarbeiter oder Besucher einen leicht längeren Weg“, sagt er und verweist auch auf die veränderten Parkmöglichkeiten. Da das Seniorenzentrum aber ohnehin im oberen Bereich der Ghersburgstraße liege, sei man weniger betroffen, als womöglich andere Anwohner. Da es sich also um eine „handelbare Situation“ handle, sei auch ein spezieller Austausch mit der Stadt bisher nicht erforderlich gewesen. Wenngleich man sich natürlich auf ein Ende der Bauarbeiten freue.
Neben den Einrichtungen und dem Hotel ist die Zufahrt auch zur Kläranlage nur über die Kolbermoorer Straße möglich, erklärt die Stadt Bad Aibling. „Wir bitten alle Autofahrer, ihre Fahrzeuge außerhalb der Ghersburgstraße abzustellen.“
An den Tagen der Müllabfuhr werden die betroffenen Anlieger gebeten, ihre Mülltonnen wie gewohnt an die Straße zu stellen. Stand heute ist ein Ende der Baumaßnahmen weiterhin in Sicht und die Aussicht auf „eine schöne neue Straße mit Schutz vor Überflutungen“ wird immer konkreter.