Bad Aibling – Starke Regenfälle und eine überlastete Kanalisation sorgten zuletzt auch in Bad Aibling für Überschwemmungen. So kam es etwa im Neubaugebiet Ellmosener Wies Mitte September zu einer großen Ansammlung des Oberflächenwassers, das nicht mehr ordnungsgemäß ablaufen konnte. „Die Kanalisation ist voll“, hieß es damals seitens der Feuerwehr Bad Aibling. Die Straße bei der Einfahrt zum hinteren Bereich des Neubaugebiets stand tagelang unter Wasser.
Ellmosener Wies
steht im Fokus
Die generelle Hochwasser-Problematik im Neubaugebiet Ellmosener Wies nahm nun auch die Stadtratsfraktion der Grünen zum Anlass, um weitergehende Schutzmaßnahmen für die gesamte Stadt Bad Aibling anzuregen. Konkret geht es der Partei darum, zunächst ein Beratungsangebot für einen „Hochwasser-Check“ noch in diesem Jahr wahrzunehmen und zur zeitnahen Terminvereinbarung auf das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim zuzugehen. „Ziel ist, anhand einer fundierten Bestands- und Bedarfsanalyse Handlungsfelder zu erkennen und Maßnahmen sinnvoll zu priorisieren“, trug Martina Thalmayr das Anliegen während der jüngsten Stadtratssitzung vor.
Was ist ein
Hochwasser-Check?
Hintergrund ist die neue Verpflichtung aller Wasserwirtschaftsämter, den Gemeinden zum Zwecke des Hochwasserschutzes kostenlose Sturzflut-Checks anzubieten. Beispielsweise hatte sich die Gemeinde Feldkirchen-Westerham vor wenigen Wochen dazu entschieden, einen solchen „Check“ vorgelagert zur Beauftragung eines weiteren Sturzflutrisiko-Managements in Anspruch zu nehmen. Der Gemeinderat könnte später dann die festgestellten Schwerpunktgebiete festlegen, hieß es aus der Gemeinde.
Nun liegt also auch in Bad Aibling der Wunsch nach einem solchen Beratungsangebot auf dem Tisch. Doch was ist ein Hochwasser-Check genau? „Nicht nur Flüsse, (Wild-)Bäche und Gräben bergen Gefahren, auch Überflutungen infolge von Starkregen oder die Überlastung von Entwässerungssystemen gilt es im Blick zu behalten“, heißt es seitens des Wasserwirtschaftsamtes Rosenheim. Deshalb biete man ab sofort ein „neues, ganzheitliches Beratungskonzept“ für alle Kommunen zum Umgang mit Wassergefahren an. Denn zur Verminderung von Hochwasserrisiken bestünden vielfältige Handlungsmöglichkeiten, die man gemeinsam mit den Gemeinden erarbeiten will. Dafür stünden nun „Hochwasser-Checker“ bereit.
Schlier: „Können wir
gerne machen“
Wie Martina Thalmayr betonte, könnten so gemeinsam strategische Ziele im Umgang mit Wassergefahren entwickelt und konkrete Handlungsoptionen diskutiert werden. Mit den Informationsmaterialien und Netzwerkangeboten stünden zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten der Bayerischen Wasserwirtschaft und weiterer Akteure bereit.
„Das können wir gerne machen“, sagte Bad Aiblings Bürgermeister Stephan Schlier (CSU) zum kurzfristig eingereichten Antrag der Grünen, der während der Sitzung unter dem Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ nicht zur Abstimmung bereitstand.