Bad Aibling – Normalerweise finden Aufführungen der Schützlinge der Rupert-Egenberger-Schule (Sonderpädagogisches Förderzentrum/SFZ) in der dortigen Mehrzweckhalle oder im Freigelände statt. Dieses Mal war alles anders: Als Schauplatz der Vorstellung diente ein randvolles Zweimast-Zirkuszelt.
Dort wurde den rund 300 Familienangehörigen, Verwandten und Freunden der Kinder in einer „Exklusiv-Vorstellung“ das Können präsentiert, das die Nachwuchs-Artisten in den vorausgegangenen vier Trainingstagen erlernt hatten. Trainiert wurden die rund 150 Zirkus-Talente im Alter von vier bis 14 Jahren von Artisten des Circus Baldini, einem „Familienunternehmen“ in der dritten Generation. Betreut wurden die Kinder in der Trainingswoche zudem von den Lehrkräften unter der Organisation von Karin Persch. „Zusammen mit Pädagogen hat die Zirkusfamilie ein erlebnisorientiertes Konzept entwickelt. Kinder erleben dabei Freude, Teamgeist, und das Selbstwertgefühl wird gesteigert. Über die Zirkuspädagogik können Ängste abgebaut werden. Die Kinder erleben sich anders – als selbstwirksam und erfolgreich“, so die Konrektorin. „Emotionen können ausgelebt werden und die Beweglichkeit wird spielerisch gefördert. Es geht im Zirkus-Projekt nicht um artistische Höchstleistungen, sondern um die Lust am Spielen und Bewegen. Elementarste Kraft der Zirkuspädagogik ist der Spaß, nur über ihn sind andere Ziele erreichbar“, fügt sie hinzu.
Die „Nachwuchsartisten“ waren mit Feuereifer bei der Sache und zeigten erstaunliches Können, ob beim Tüchertanz im Schwarzlicht, bei der Boden- und Leiterakrobatik, als Clowns oder beim Tellerdrehen und beim Jonglieren mit Bällen, Ringen und Tüchern. Die jungen Artisten hüpften außerdem mit viel Mut über Piratenflaggen und boten gekonnt Akrobatik am Trapez und auf dem Seil.
Die Profis vom Circus Baldini führten die Kinder mit viel Liebe und Engagement in die Zirkus-Künste ein. Zum Abschluss bot Tracy Baldini eine beeindruckende Darbietung mit dem Vertikaltuch. Die Zuschauer spendeten kräftigen Beifall.
Rektorin Angelika Held dankte am Ende allen Mitwirkenden und der Familie Baldini, „die das so toll aufgezogen hat“. Ihr weiterer Dank galt dem Förderverein der Schule, der das Projekt zusammen mit dem Lions Club ermöglicht hatte. „Ich bin sehr stolz darauf, welch grandiose Aufführung die Kinder zusammen mit dem Circus Baldini auf die Beine gestellt haben. Es liegt eine tolle Projektwoche hinter uns, die uns allen lange in Erinnerung bleiben wird“, sagte sie. Johann Baumann