Bruckmühl – Die Parkscheinautomaten sind noch gar nicht aufgestellt, da hagelt es aus der Bruckmühler Bevölkerung bereits Kritik an den Parkgebühren für die Höglinger Weiher, die der Marktgemeinderat Ende Juni beschlossen hatte. Weshalb das Gremium in seiner Sitzung am Donnerstag, 24. Oktober, die Gebührenordnung schon wieder auf den Prüfstand stellte. Und über mehrere Detailfragen erneut abstimmte.
Zwei Euro für die ersten beiden Stunden, jede weitere halbe Stunde 50 Cent: Auf diese Parkgebühren für den Parkplatz an den Höglinger Weihern, die in den Sommermonaten von Badegästen aus der ganzen Region angesteuert werden, hatte sich der Marktgemeinderat in seiner Sitzung am 27. Juni geeinigt. Zudem votierte das Gremium damals gegen Parkzeiten ohne Gebühr sowie für ein Parkverbot im Zeitraum zwischen 23 und 6 Uhr. Maßnahmen, die dem Gremium Kritik aus der Bevölkerung einbrachte. So hat sich nach Angaben von Bürgermeister Richard Richter (CSU/PW) in den vergangenen Wochen eine gute Handvoll Bürger an die Gemeindeverwaltung gewandt. „Beschwerden ist hier vielleicht nicht der richtige Begriff“, kommentierte Richter die Kontaktaufnahmen seitens der Bürger. „Man könnte es eher Einwände, Vorschläge oder Ergänzungen nennen.“ Der Rat habe zwar schon viel darüber diskutiert, aber: „Wir wollen das natürlich nicht untergehen lassen.“
So hatten sich verschiedene Bruckmühler nach Angaben von Lisa Brossmann, Fachbereichsleiterin Straßenverkehrsrecht in der Marktgemeinde, mit Vorschlägen wie einer Kurzzeitparkzone, einer gebührenfreien Parkzeit von zwei Stunden, der Anpassung der Gebührenzeiten zugunsten von Frühschwimmern sowie einer Saisonkarte für Bürger aus Bruckmühl an die Kommune gewandt.
„Den meisten Bürgern geht es um eine Kurzparkzeitzone beziehungsweise um freies Parken für ein oder zwei Stunden“, teilte Brossmann dem Gremium mit. Technisch sei es kein Problem, die Automaten so zu programmieren. „Es hätte aber die Konsequenz, dass die Bürger nach einer Stunde wieder hochgehen und sich erneut ein Freiticket ziehen könnten“, stellte die Fachbereichsleiterin klar. „Selbst bei einer halben Stunde freiem Parken besteht dieses Risiko.“ Eine Argumentation, der die Mehrheit des Marktgemeinderats folgte. Auch wenn Robert Plank (CSU/PW) betonte, dass er auch „damals gegen die Parkgebühren“ gewesen sei und auch jetzt seiner Meinung „treu bleiben“ werde. Fraktionskollege Hubert Maier sprach sich hingegen klar gegen eine Freiparkstunde aus.
„Das können wir nicht machen“, ergriff der CSU/ PW-Vertreter das Wort. „Wir haben ja gerade mal 20 Meter vom Wasser bis zum Parkplatz. Da wäre ja jeder blöd, der sich nicht wieder ein neues Ticket zieht.“ So sprach sich letztlich auch eine deutliche Mehrheit (16:2) gegen Freistunden beim Parken aus.
Mehr Anklang fand hingegen der Vorschlag von Bürgern, Frühschwimmern entgegenzukommen, in dem die Parkgebühr erst ab 9 Uhr – und nicht, wie geplant ab 6 Uhr – erhoben wird. Ein Vorschlag, mit dem sich beispielsweise Maria Weber (OLB) anfreunden konnte. Wenngleich die Rätin forderte, auch an Spätschwimmer zu denken. „Müssen wir die Gebühren wirklich bis 23 Uhr aufrechterhalten?“, fragte die OLB-Rätin. „Oder wäre vielleicht auch 20 Uhr eine Alternative? Dann hätten die Spätschwimmer auch etwas davon.“
Eine Idee, mit der sich auch Bürgermeister Richter „gut anfreunden“ konnte. Ebenso Harald Höschler (CSU/PW): „Das hat tatsächlich was. Ich wäre mit einer Eingrenzung bei den Parkgebühren von 9 bis 20 Uhr sehr einverstanden.“ Ein Vorschlag, der mit 11:7 Stimmen auch letztlich im gesamten Gremium eine Mehrheit fand.
Ganz im Gegensatz zum Vorschlag von CSU/PW-Rat Maier, der es „für nicht umsetzbar und für nicht nötig“ hielt, dass auf dem Parkplatz zwischen 23 und 6 Uhr nicht geparkt werden darf. Er beantrage daher, das Nachtparkverbot wieder fallen zu lassen, was Richter ganz anders sah.
„Man muss den Bereich dort auch irgendwann einmal in Ruhe lassen“, so der Rathauschef, der als Begründung auch die derzeit an den Weihern grassierende Burgunderblutalge ins Feld führte. „Die haben wir ja auch, weil dort so viele baden, weil dort so viel los ist.“ Zudem soll laut Richter damit verhindert werden, dass der Parkplatz zum Campingplatz mutiert.
Grünen-Rat sieht
große Gefahr bei Aus von Nachtparkverbot
Schützenhilfe bekam der Rathauschef von Wolfgang Huber: „Ich bin selbst im Urlaub viel mit dem Camper unterwegs“, sagte der Grünen-Rat. „Solche Plätze, noch dazu direkt an einem See, würden sich rasend schnell im Internet rumsprechen.“ Dieser Gefahr müsse man, wenn man das Nachtparkverbot kippen würde, „ins Auge sehen.“ So lehnte das Gremium den Vorstoß Hubers, das Parken dort auch zwischen 23 und 6 Uhr zu erlauben, mit deutlicher Mehrheit (3:15) ab.