Bad Feilnbach – Es sollte ein großes Fest werden im vergangenen Jahr: „50 Jahre Bad Feilnbach“. Doch das Wetter verhagelte dem Kurort die Jubiläumspläne gründlich. Und den Titel gibt es auch nicht umsonst: Alle zehn Jahre findet die Reprädikatisierung statt, bei der der Bad-Titel wieder auf dem Prüfstand steht. In diesem Wissen hatte sich der Feilnbacher Gemeinderat im Jahr 2018 erneut deutlich zum Erhalt des Bad-Titels bekannt. „Seitdem wurde begonnen, sich auf die Reprädikatisierung 2023 vorzubereiten“, so die Kur- und Gästeinformation der Kommune.
Doch das gesamte Proceder zog sich in die Länge. Neben Pflichtaufgaben wie Gutachten zur medizinisch-balneologischen Analyse des Heilmittel Moors, bioklimatische Gutachten, Gutachten zur Ortshygiene, Gutachten zur Luftqualität, die physikalisch-chemische Peloidkontrollanalyse, sowie weiterer Unterlagen wie Ortsplan, Gastgeberverzeichnis et cetera musste auch die Gemeinde ihre Hausaufgaben erledigen und den Kurortcharakter Bad Feilnbachs fördern. Dazu gehörten laut Raphael Wagner, Leiter der Kur- und Gästeinformation Maßnahmen wie der Sanierung des Kneippbeckens, das Angebot von Veranstaltungen und Kursen mit dem Fokus auf Gesundheit sowie Absprachen mit der Klinik Medical Park Reithofpark zur Reaktivierung der Moorvollbäder mit Massagen.
Final habe vor einem Jahr dann die Ortsbegehung stattgefunden, bei der alle Maßnahmen überprüft und direkt vor Ort begutachtet wurden. „Nun wurde der Bad-Titel durch das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration offiziell für weitere zehn Jahre bestätigt.“ Für die Gemeinde gilt: „Besser spät als nie“, denn eigentlich hatte man gehofft, die Bestätigung des Bad-Titels bereits mit dem 50-jährigen Jubiläum der Baderhebung 2023 feiern zu können. „Aber jetzt ist die Freude über die Bestätigung kurz vor Weihnachten zum Jahresabschluss 2024 mindestens genauso groß“, sagt Bürgermeister Max Singer. Er hebt vor allem auch das Engagement von Eva Reiter von der Projektstelle Moorheilbad und Gesundheitstourismus der Kur- und Gästeinformation hervor, die mit der Reprädikatisierung betraut war „und diese Aufgabe sehr gut gelöst hat“.
Für den Tourismus sei der Titel nicht nur für die Außenwirkung sehr wichtig, betont Singer gegenüber dem Mangfall-Boten. Denn die strengen Auflagen sicherten in gewisser Weise natürlich auch die Infrastruktur des Kurortes.“
Zu den attraktivsten Attributen seiner Gemeinde zählt Singer „grundsätzlich natürlich unsere Lage mit Berg und Tal, Obstanbau, der Nähe zu München, Salzburg und zum Chiemsee sowie den Dorfcharakter“. Bad Feilnbach sei „Oberbayern wie aus dem Bilderbuch“.
Darüber hinaus garantiere der Bad-Titel den Gästen die bereits erwähnte Infrastruktur mit entsprechenden Veranstaltungen wie Konzerten, Heimatabenden und vielem mehr. Dies komme den Einheimischen selbstverständlich genauso zugute, die so – auch im Hinblick auf die Gastronomie – einen attraktiven Wohnort hätten.
Mit der Reprädikatisierung sei der Bad-Titel nun bis 2033 gesichert. Doch schon bald müssen die Vorbereitungen für diesen kommenden Termin begonnen werden, weiß Singer.
Die größte Herausforderung in Sachen Reprädikatisierung sieht das Gemeindeoberhaupt auch gar nicht so sehr in den dafür erforderlichen Gutachten. Vielmehr sei es vor allem wichtig, Einrichtungen am Ort zu haben, in denen weiterhin Moorvollbäder genommen werden können.
„Mit nur einer Einrichtung für die gesamte Kommune besteht immer eine Abhängigkeit“, so Singer. Umso mehr wolle und müsse dieses Thema im Fokus behalten werden.