Bad Aibling/Großkarolinenfeld – Es war am Sonntagnachmittag, 15. Juni, um 14.40 Uhr. Ein Wanderer findet im Thanner Holz, an der Kreisstraße RO19 am Abzweig nach Thann, direkt am Eingang zum Wald, ein gut erhaltenes, herrenloses Kinderrad. Daneben liegt ein gelber Fahrradhelm. So, als wäre beides einem Kind beim Spielen gerade aus der Hand gefallen. Doch von einem Kind ist weit und breit keine Spur.
Suche nach Kind
führt zur Leiche
Der Wanderer sorgt sich, dass dem Kind etwas passiert sein könnte. Er informiert die Polizei. Kurz darauf ist eine Streife der Polizeiinspektion Bad Aibling vor Ort. „Die Beamten prüfen in solch einem Fall, ob es einen Unfall gab, eine Vermisstenmeldung vorliegt oder in einem Krankenhaus ein verletztes Kind eingeliefert wurde“, informiert Stefan Sonntag, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd.
Am Sonntag ergeben diese Nachforschungen kein Ergebnis. Trotzdem ist nicht auszuschließen, dass ein Kind in Schwierigkeiten steckt. Deshalb wird die Suche im angrenzenden Waldstück aufgenommen. Bis eine weibliche Leiche gefunden wird. Der Fall nimmt eine plötzliche Wende.
Das Kind ist auch zwei Tage später, am gestrigen Dienstag, nicht gefunden. Noch immer ist nicht klar, wem das Fahrrad gehört. Inzwischen haben die Ermittlungen der Kriminalpolizei aber auch ergeben, dass die Tote im Wald drei Kinder hatte. War etwa eines ihrer Kinder dabei, als ihre Leiche im Unterholz versteckt wurde? Doch diese furchtbare Spekulation räumt die Polizei sofort aus: „Nach derzeitigem Erkenntnisstand hat das Kinderfahrrad keinerlei Bezug zum Auffinden der Leiche“, stellt Stefan Sonntag klar.
Das Fahrrad wird trotzdem nicht zu den Akten gelegt. Die Polizeiinspektion Bad Aibling ermittelt weiter und bittet nun auch die Bevölkerung um Hinweise: Wer kennt das Radl oder seinen Eigentümer? Es handelt es sich um ein KTM-Mountainbike in den Farben Silber und Blau mit orangener Aufschrift des Herstellers.
Wer sachdienliche Hinweise hat, melde sich bitte bei der Polizei in Bad Aibling unter 08061/90730. So kann sie dem rechtmäßigen Eigentümer sein Fahrrad vielleicht doch noch zurückgeben. Kathrin Gerlach