Übergriff im Bus? Ankläger sieht „weit überwiegende Verurteilungswahrscheinlichkeit“

von Redaktion

Mann soll elfjährige Schülerin sexuell missbraucht haben – Dringend tatverdächtiger 28-Jähriger in Untersuchungshaft

Bad Feilnbach/Rosenheim – Die schockierende Nachricht machte schnell die Runde, nachdem am vergangenen Dienstagabend ein beunruhigender Vorfall in einem Bus nahe Bad Feilnbach für große Aufregung sorgte. Dort soll ein 28-Jähriger während der Fahrt gegen 19.45 Uhr eine elfjährige Schülerin sexuell missbraucht haben. Der dringend Tatverdächtige kommt nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd aus dem südöstlichen Landkreis Rosenheim.

Der Mann habe sich im Bus neben das Mädchen gesetzt und sie „in sexueller Art und Weise“ angefasst. Was er genau gemacht haben soll, dazu konnte ein Polizeisprecher auf OVB-Nachfrage keine Auskunft geben. Nur so viel: „Ermittlungsgegenstand ist sexueller Missbrauch von Kindern. Der dringend Tatverdächtige hatte das Mädchen in sexueller Art und Weise berührt.“

Fahrer erteilt Verweis, Zivilbeamte fassen den Tatverdächtigen

Der Busfahrer jedenfalls sei auf die Situation aufmerksam geworden und verwies den Mann aus dem Bus. Zudem konnten mehrere Zeugen den Vorfall beobachten. Doch wie konnte der Tatverdächtige dennoch überführt werden? Auch hier gab die Polizei keine Details bekannt. Auch nicht, wo der Mann aufgegriffen wurde oder wer die Polizei über den Vorfall informiert hatte.

Laut Polizeiangaben konnte der 28-Jährige jedenfalls im Rahmen der anschließenden Fahndung von Beamten der Zivilen Einsatzgruppe Bad Aibling festgestellt und vorläufig festgenommen werden. Alle weiteren Details beträfen Ermittlungsinterna.

Unklar ist bislang auch, inwiefern sich der Tatverdächtige kooperativ oder geständig gezeigt hatte. „Zu ermittlungsinternen Abläufen werden keine Auskünfte erteilt“, erklärte der Polizeisprecher. Aus „nachvollziehbaren Gründen“ könnten deshalb auch keine Angaben zum Zustand des elfjährigen Mädchens gemacht werden.

Viele Fragen offen: Welche Buslinie
war betroffen?

Ungeklärt ist bislang auch, um welche Buslinie es sich bei dem erschreckenden Vorfall handelte. Die Deutsche Bahn etwa, die Buslinien im Bereich Bad Feilnbach betreibt, teilte auf Nachfrage der OVB-Heimatzeitungen mit, dass man Kenntnis von dem Vorfall habe. Reden wolle man nicht. „Wir bitten um Verständnis dafür, dass wir uns zu laufenden Ermittlungen nicht äußern“, erklärte eine Sprecherin der Bahn.

Sicher ist jedoch, dass die sachleitende Staatsanwaltschaft Traunstein, Zweigstelle Rosenheim, bereits Haftantrag gegen den 28-jährigen dringend Tatverdächtigen gestellt hat. Nach Klärung der Haftfrage am Mittwoch hatte der zuständige Ermittlungsrichter Haftbefehl erlassen. Der Tatverdächtige wurde umgehend in eine Justizvollzugsanstalt überstellt, wo er nun in Untersuchungshaft sitzt. Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei ermitteln gegen ihn wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern.

Der Beschuldigte wurde am Mittwoch dem Ermittlungsrichter vorgeführt.

Staatsanwaltschaft in enger Abstimmung mit Kripo Rosenheim

Das weitere Vorgehen im Ermittlungsverfahren wird nun erst nach dem zeitnah zu erwartenden Eingang des gesamten Vorgangs bei der Staatsanwaltschaft – in enger Absprache mit der Kriminalpolizei Rosenheim – bewertet werden, erklärte Oberstaatsanwalt Dirk Dombrowski von der Staatsanwaltschaft Traunstein, Zweigstelle Rosenheim, gegenüber dem OVB. Dies beinhalte insbesondere die Frage, welche Ermittlungen noch zu tätigen seien. Deshalb könne man noch keine seriöse Auskunft über die zu erwartende Dauer des Ermittlungsverfahrens geben. Jedoch bestehe „aufgrund der bisherigen Faktenlage ein dringender Tatverdacht gegen den Beschuldigten, der immer dann angenommen wird, wenn eine weit überwiegende Verurteilungswahrscheinlichkeit vorliegt“, so Dombrowski.

Da die Ermittlungen erst am Anfang stehen, könne die Staatsanwaltschaft jedoch „derzeit noch keine Angaben zu einem etwaigen Aussageverhalten des Beschuldigten machen“, sagte der Oberstaatsanwalt. nbe

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