„Feuerschein weit zu sehen“

von Redaktion

Ein Großbrand im Landkreis Ebersberg, direkt an der Landkreisgrenze, forderte auch die Feuerwehren in Rosenheim. Wie sie den Einsatz erlebten – und wieso Landwirte sogar mit Güllefässern anrückten.

Emmering/Tuntenhausen/Feldkirchen-Westerham – Viel zu tun hatten die Feuerwehren im Landkreis Rosenheim über das verlängerte Wochenende. Während der Süden in der Nacht von 4. auf 5. Oktober gegen die Flammen auf einem Nußdorfer Bauernhof kämpfte, rückten die Floriansjünger aus dem nördlichen Gebiet in der Nacht auf 4. Oktober nach Garsbichl bei Emmering aus, um dort die Kameraden aus dem Landkreis Ebersberg ebenfalls bei einem Kampf gegen einen Bauernhof-Brand zu unterstützen.

Stall dient
nur als Lager

Um 23.34 Uhr heulten in Ebersberg und Rosenheim die Sirenen. Ganz vorne mit dabei die Ortsfeuerwehr Emmering und die Feuerwehr Rott mit ihrer Drehleiter. „Wir wurden gleich zu Anfang alarmiert“, erzählt Manfred Lunghammer, Kommandant der Rotter Feuerwehr.

Dass es ein längerer Einsatz werden würde, sei schnell klar gewesen. „Bereits auf Anfahrt haben wir den Feuerschein schon meterweit gesehen“, erzählt Lunghammer. Entsprechend schnell sei klar geworden, dass es sich um ein Gebäude in Vollbrand handelte. Glücklicherweise sei aber von Anfang an klar gewesen, dass sich weder Personen noch Tiere im Gebäude befanden. Der Stall diente nur als Lager.

Herausfordernd sei laut Lunghammer insbesondere die Wasserversorgung gewesen. Das bestätigt auch Mathias Kirchlechner, Einsatzleiter und Kommandant der Emmeringer Wehr. Lange Schlauchleitungen hätten gelegt werden müssen, einer der Hauptgründe, warum gar so viele Einsatzkräfte von insgesamt 18 Feuerwehren, darunter Einsatzkräfte aus Aßling, Rott, Edling, Lampfering, Ramerberg, Hochstätt, Tuntenhausen, Feldkirchen-Westerham und der Stadt Rosenheim, gefragt waren. Unterstützt wurden die Feuerwehren laut Kreisbrandinspektion Ebersberg außerdem von örtlichen Landwirten, die mit Güllefässern voll Wasser anrückten. „Bei solchen Objekten ist es aber üblich, dass die Wasserversorgung knapp ist“, erklärt Kirchlechner. „Wir waren also darauf vorbereitet und haben das Problem schnell gelöst bekommen.“

Gegen 2 Uhr nachts war das Feuer schließlich unter Kontrolle. Dabei musste zwischenzeitlich sogar das THW aus Markt Schwaben unterstützen. Mit schwerem Gerät zogen sie die Trümmer des Dachstuhls auseinander und lagerten diese um, sodass die Feuerwehren kontrolliert ablöschen konnten. Außerdem habe die Drohnengruppe aus Poing Unterstützung geleistet und für Luftaufklärung über den Löscherfolg gesorgt.

Arbeiten noch bis in
den Nachmittag

Für die Ortsfeuerwehr Emmering und auch für die Rotter dauerten die Arbeiten aber noch bis zum nächsten Tag an. „Wir waren bis zum Vormittag zur Brandwache vor Ort“, sagt Kirchlechner. Anschließend musste noch das Notdach aufgebaut werden. Dabei unterstützten wieder die Rotter mit ihrer Drehleiter. Gegen 15 Uhr war dann der Einsatz auch für die Emmeringer und Rotter beendet.

„Die Zusammenarbeit war wirklich super“, freut sich Kirchlechner, trotz Landkreisgrenze und anderer Leitstelle habe die Kommunikation perfekt funktioniert. „Das freut mich natürlich besonders.“ Verletzt wurde bei dem Brand niemand, wie auch das Polizeipräsidium Oberbayern Nord mitteilt. Weiterhin unklar ist allerdings die Brandursache. Die Kriminalpolizei Erding übernahm die Ermittlungen. Noch, erklärt das Präsidium auf Anfrage, könne keine mögliche Ursache ausgeschlossen werden. Der Sachschaden beträgt nach ersten Schätzungen über eine halbe Million Euro.

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