Oberlaindern – Ganz geheuer ist der Fund keinem: Unsicher wiegt der Holzkirchner Polizist Helmut Lex ein verkrüppeltes Metallteil in den Händen. „Das ist das Stück, das der Baggerfahrer gefunden hat“, erklärt er. Auch Valleys Bürgermeister Andreas Hallmannsecker wirft einen Blick drauf. Man wolle auf die Experten vom Sprengkommando warten. „Das machen die schon“, sagt er zuversichtlich und nickt.
Eine amerikanische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg, eine FRAG 260, 120 Kilo schwer, mit einem Sprengsatz von gut 70 Kilo, hat ein Baggerfahrer am Freitag gegen 9.15 Uhr bei Bauarbeiten in Oberlaindern in der Gemeinde Valley (Kreis Miesbach) entdeckt. Er war gerade am Neubau der benachbarten Firma OPED beschäftigt, als er das Stück fand, das einen Meter tief in der Erde steckte. 250 OPED-Mitarbeiter, 150 Mitarbeiter der Firma Avery Zweckform sowie 20 Bauarbeiter wurden bereits am Vormittag ins verlängerte Wochenende geschickt. Die Räumung lief sehr ruhig ab. „Da haben sich die Übungen gelohnt“, meinte OPED-Geschäftsführer Stefan Geiselbrechtinger. Auch sieben Anwohner mussten ihre Häuser für zwei Stunden verlassen, sie versammelten sich am Dorfweiher. Nachdem die Bahnlinie zwischen Holzkirchen und Miesbach für gut fünf Stunden gesperrt werden musste, richtete der RVO einen Schienenersatzverkehr ein, auch die Staatsstraße 2073 war dicht. Gegen 15 Uhr gelang es einem Sprengkommando des Kampfmittelräumdienstes, die Bombe zu entschärfen. „Der Bombenkörper wird an einen geheimen Ort in Bayern gebracht, der Sprengstoff thermisch vernichtet“, berichtete Birger Nemitz, Pressesprecher des Landratsamts, das zunächst die Einsatzleitung innehatte. Rund 70 Einsatzkräfte waren ausgerückt.