München – Erich Jooß (71), langjähriger früherer Direktor des Sankt Michaelsbundes in München und Vorsitzender des Medienrates der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), ist tot. Wie die Internetredaktion des katholischen Medienhauses mitteilte, starb Jooß überraschend bereits am Samstag in seinem Wohnort Höhenkirchen-Siegertsbrunn (Kreis München). Der gebürtige Schwabe führte von 1984 bis 2011 die Geschäfte beim Michaelsbund, bis vergangenen April war er 14 Jahre Vorsitzender des BLM-Medienrats. Lange Jahre beriet er die Deutsche Bischofskonferenz. BLM-Präsident Siegfried Schneider würdigte Jooß als „Glücksfall für den Medienrat und die BLM“. Bei der Auseinandersetzung um problematische Programmformate habe sich der Medienrat unter der Leitung von Jooß nicht auf seine Überwachungsfunktion beschränkt, sondern weit über Fragen der Regulierung hinaus Verantwortung für die Gesellschaft wahrgenommen. Von entscheidender Bedeutung sei für Jooß gewesen, junge Menschen medienfähig zu machen und medienkritisch zu sensibilisieren. Die BLM werde seine Sachkompetenz und Menschlichkeit vermissen. Der promovierte Germanist und Jazzliebhaber schrieb auch etliche Bücher für Kinder und Erwachsene. Als Mitglied der Münchner Turmschreiber gehörte er einer süddeutschen Literatenvereinigung an. In der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur in Volkach war Jooß bis zuletzt Vizepräsident und Schriftführer.
Unter seiner Leitung entwickelte sich der Sankt Michaelsbund zu einem modernen Medienhaus mit eigenen Redaktionen für Radio, Fernsehen und Internet. Zugleich ist die Einrichtung der älteste bayerische Büchereiverband und Verleger der „Münchner Kirchenzeitung“. kna