München – Zwischen Landshut und München sollen ab Dezember mehr Regionalzüge fahren. Das gab Bayerns Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU) gestern bekannt. „Wir bestellen hier zusätzliche Regionalzughalte in München-Feldmoching“, sagte Herrmann. „Damit ist der Münchner Norden noch enger und besser an die Stadt angebunden.“ Geplant sind sowohl zusätzliche wie verlängerte Zugfahrten, die vor allem im Berufsverkehr mehr Fahrgäste in die Innenstadt oder an die U-Bahnen in Feldmoching und Moosach bringen sollen.
Geplant ist laut Herrmann eine zusätzliche Zugfahrt morgens von Landshut ab 7.37 Uhr zum Münchner Hauptbahnhof, die um 8.30 Uhr in Feldmoching ankommt. Damit können Pendler künftig stündlich im morgendlichen Berufsverkehr von Landshut über Moosburg und Freising nach München fahren. In der Gegenrichtung fahren neue Züge gegen 19 und 20 Uhr vom Münchner Hauptbahnhof in Richtung Landshut, ein weiterer Zug startet gegen 16 Uhr ab Feldmoching. Somit sollen auch im Berufsverkehr am Nachmittag stündliche Verbindungen gewährleistet sein. Außerdem werden die bereits bestehenden Fahrten von Landshut nach Freising um 14.37 Uhr bis Feldmoching sowie um 18.35 Uhr bis zum Münchner Hauptbahnhof verlängert.
„Mit diesen Angebotsverbesserungen können noch deutlich mehr Fahrgäste die Umsteigemöglichkeiten zur U 2 in Feldmoching sowie zur U 3 und zur Tram in Moosach nutzen“, sagte Herrmann. Die neuen Zugfahrten sollen nicht nur die Anbindung an die vielen Betriebe im Münchner Norden wie etwa das BMW-Forschungs- und Technologiezentrum erleichtern, sondern auch ganz grundsätzlich die Zahl der Sitzplätze auf der stark frequentierten Strecke zwischen Landshut und München erhöhen. Im stärksten Abschnitt fahren dort an einem durchschnittlichen Werktag über 23 000 Fahrgäste in den Regionalzügen. Profitieren sollen auch die Pendler an den kleineren Stationen zwischen Freising und Landshut, also in Marzling, Langenbach, Bruckberg und Gündlkofen, die von dort ohne Umsteigen nach München fahren können.
Johannes Becher, Bezirksrat und Landtagskandidat der Grünen aus Freising, sieht die Neuerungen mit gemischten Gefühlen. „Insgesamt ist es eine leichte Verbesserung, und jede Verbesserung ist natürlich zu begrüßen“, sagt der 29-Jährige. Er kennt die Sorgen der Pendler, denn er fährt selbst Woche für Woche von Moosburg nach München.
Er weist aber auch darauf hin, dass es bis zum Jahr 2009 noch 19 Direktverbindungen mit Zwischenhalten an kleineren Bahnhöfen gegeben habe. „Das ist mit der Einführung des Donau-Isar-Expresses massiv zurückgegangen. Zwischenzeitlich wurde der Fahrplan auf sieben Direktverbindungen eingedampft.“ Ziel müsse es sein, wieder das Niveau von 2009 zu erreichen.
Unverständlich ist für Becher, warum eine der neuen Verbindungen am Nachmittag nur bis Feldmoching reicht. „Wenn der Zug schon unterwegs ist, warum lässt man ihn dann nicht bis München durchfahren?“ Sein Fazit: „Neben Baustellen der Bahn wie Information, Service und Sitzplatzangebot gibt es auch bei den Direktverbindungen noch einiges, was man besser machen kann.“
Auch der Freisinger Josef Königer pendelt täglich nach München. Mit der Anzahl der täglichen Zugverbindungen ist er eigentlich jetzt schon zufrieden. Verbesserungsbedarf sieht er woanders: „Die Bahn muss einfach pünktlicher kommen“, betont er. „Denn was nützen mir mehr Verbindungen, wenn ich mit dem dann ausgewählten Zug zu spät zum Termin komme.“