Wir Enten schnabulieren auch mal eine Schnecke. Burgi würden wir aber niemals fressen. Das ist zumindest der Spitzname, den meine Entenfreundin Klara einer befreundeten Weinbergschnecke verpasst hat – weil die Schnecke ihr Haus gern ihre Burg nennt. Burgi jedenfalls muss aufpassen, dass sie die Kälte im Winter überlebt. Daher bereitet sie sich im Herbst gut vor. Dazu gräbt sie mit ihrem Schneckenfuß ein Loch in die Erde und dreht dabei ihre Schale, sodass die Erde herausbefördert wird. In dieses Loch kriecht sie dann rein und deckt sich mit trockenen Blättern und abgestorbenen Pflanzenteilen zu, die sie mit dem Maul über sich zieht. Danach verschließt Burgi ihr Schneckenhaus mit einem Deckel aus Kalk, den sie aus kalkhaltigen Körpersäften selbst herstellt. „Das ist wie eine Türe, die ich zumache, bis es im Frühling wieder wärmer wird“, hat sie uns erzählt, als wir sie zuletzt gesehen haben. Bald wird Burgi in Winterstarre fallen. Sie kann sich dann nicht mehr bewegen. Damit sie dabei nicht einfriert, scheidet sie vorher viel Flüssigkeit aus. Hat Burgi alles richtig gemacht, übersteht sie sogar bis zu 40 Grad minus. Ihr Herz, das im Sommer 36 Mal pro Minute schlägt, pumpt im Winter nur noch vier Mal pro Minute. Wenn im Frühling ihre Lebensgeister wieder erwachen, fühle sie sich aber vertrocknet und ausgehungert. „Da brauche ich schnell frische Blätter und viel Wasser.“ Eure Paula