München – Ausgestopfte Tiere stehen in vielen bayerischen Schulen. Um sie zu konservieren, wurde bis weit in die 70er-Jahre das giftige Arsen verwendet. Es kann Krebs auslösen.
Eine Studie des Instituts für Angewandte Umweltforschung (IfAU) kam vor einigen Jahren zu dem Ergebnis, dass ein Großteil der alten Fell- und Federtierpräparate aus Schulen stark belastet waren. Doch nicht alle Schulpräparate sind danach auf das giftige Arsen hin untersucht worden.
Das Institut rät trotzdem nicht dazu, die ausgestopften Tiere gleich zu entsorgen. Wenn die Präparate nicht berührt würden, bestünde kein Grund zur Sorge, sagte ein Sprecher. Die Kultusministerkonferenz hat deshalb in der sogenannten „Richtlinie zur Sicherheit im Unterricht“ festgehalten, dass ausgestopfte Tiere „gegen das Berühren durch Schülerinnen und Schüler zu sichern“ seien. Dafür reiche demnach schon eine Klarsichtfolie. Eine solche Folie könne aber nur ein provisorischer Schutz sein, warnen die Forscher des IfAU. Die ausgestopften Tiere müssten in verschlossenen Glasvitrinen aufbewahrt und dürften nicht im Unterricht herumgereicht werden.
„Wenn die Tiere zu Unterrichtszwecken gezeigt werden, weist die Lehrkraft die Schüler an, diese nicht zu berühren“, sagt Ulrich Lobinger vom Referat für Bildung und Sport der Stadt München. Anschließend würden die Präparate wieder in Fachräumen gelagert, die für Schüler nicht zugänglich seien. Es bestehe also keine Gesundheitsgefahr.
In Nürnberg werden nach Angaben von Bürgermeister Klemens Gsell (CSU) mit Arsen belastete Tiere an Gymnasien und Realschulen eingesetzt. Zum Schutz diene meist eine „durchsichtige Plastikhaube“. Auch die Stadt Regensburg vertraut darauf, dass an den Schulen die Richtlinie der Kultusministerkonferenz schon beachtet wird. Die Stadt Ingolstadt dagegen überlegt nun, die ausgestopften Tiere auf Arsen hin überprüfen zu lassen. lby