Vor einigen Tagen haben wir Enten einen Ausflug in die Berge unternommen. Die Bäume dort schienen sich an die Hänge anzuschmiegen, so krumm und knorrig waren sie gewachsen – jeder irgendwie anders. Uns Enten gefiel das. Aber so krumm wie die Bäume hier waren, hätten sie wenig Chancen als Christbaum. Anders in Italiens Hauptstadt Rom: „Die Zweibeiner lachen sich seit Tagen krumm über den mickrigen Baum“, quakte meine Entenfreundin Agnes. Manche sind auch wütend. Zwar gab es schon im Vorjahr einen Baum, über den viele gespottet haben. Die Bürgermeisterin ließ daraufhin einfach mehr Lichter befestigen und die kahle Spitze mit einem Stern verschönern. Zudem erklärte sie den Leuten, dass der Baum ein Geschenk aus den Bergen gewesen wäre. Sie hätte also Geld gespart, mit dem sie Spielplätze erneuern ließ. „Heuer wird es dafür wohl kein Geld geben“, quakte Agnes. Diesmal hat der Baum viel Geld gekostet, gefällt den Leuten aber auch nicht. Vielleicht hätte es die Bürgermeisterin machen sollen wie die Zweibeiner in Montreal in Kanada. Sie haben mit Absicht einen krummen Baum aufgestellt: Er soll den Menschen zeigen, dass nicht alles perfekt, stangerlgerade und einheitlich sein muss, damit es schön ist. Ich finde es auch viel schöner, wenn jeder Baum, jede Ente und jeder Zweibeiner so sein darf, wie er ist. Eure Paula