Gundremmingen – Nach knapp 34 Jahren Laufzeit stellt der Block B des Kernkraftwerks im schwäbischen Gundremmingen am 31. Dezember den Betrieb ein. Am Silvestertag in den Mittagstunden werde der Atommeiler planmäßig vom Netz gehen, kündigte ein Unternehmenssprecher an. Künftig gibt es dann nur noch sieben Atomkraftwerke in Deutschland, im Dezember 2022 sollen die letzten (darunter Isar 2 bei Landshut) abgeschaltet werden. Gundremmingen war das letzte deutsche Atomkraftwerk mit zwei laufenden Reaktoren.
Block B in Gundremmingen war im März 1984 in Betrieb genommen worden, sein Ende steht seit Jahren fest. Das Aus war nach der Katastrophe von Fukushima 2011 im Rahmen des Atomausstiegfahrplans der Bundesregierung festgelegt worden.
Atomgegner betrachten die Siedewasserreaktoren in Gundremmingen als besonders riskant. Es sei der gleiche Reaktortyp wie in Fukushima und die verwendeten Mox-Brennelemente enthielten besonders viel gefährliches Plutonium, erklärt etwa der Bund Naturschutz. Kritiker hatten immer wieder verlangt, dass mit Block B auch Block C abgeschaltet werden müsse. Dieser darf aber bis Ende 2021 weiterlaufen.
Mit der Demontage von Block B soll 2018 begonnen werden, eine Genehmigung dafür liegt noch nicht vor. Die Verantwortlichen begründen den schnellen Abbau noch während der Betriebszeit von Block C damit, dass dann Mitarbeiter ohne Unterbrechung weiterbeschäftigt werden könnten. mm/lby