CSU Niederbayern

Brunner zieht sich im Herbst aus der Politik zurück

von Redaktion

München – Die CSU steuert auf ein Niederbayern-Problem zu. Agrarminister Helmut Brunner hat sein Karriereende für Herbst angekündigt. „Ich möchte aufhören, solange das noch als Verlust empfunden wird. Und Platz für Jüngere machen“, sagte Brunner der „PNP“. Der 63-Jährige hatte das eigentlich schon mehrfach angekündigt, Parteifreunde wollten ihn aber umstimmen. Es sei „eine sehr, sehr knappe Entscheidung“, „letzten Endes zugunsten meiner Familie“, sagte Brunner.

Für die CSU ist das unangenehm. Brunner galt zwar zwischendurch mal als etwas amtsmüde, genießt bei den Landwirten aber einen guten Ruf, den er unter anderem in Debatten mit seinem Bundes-kollegen Christian Schmidt (CSU) festigte. In Niederbayern fehlt nun zudem ein bekanntes Gesicht für die regionale Spitzenkandidatur zur Landtagswahl. Ex-Parteichef Erwin Huber hört ja ebenfalls auf; der überörtlich bekannte und wohl ministrable Deggendorfer Landrat Christian Bernreiter hat sich unlängst auf einen Verbleib in seinem Amt festgelegt. Nun könnte der erste Listenplatz bei Kultus-Staatssekretär Bernd Sibler landen. Auch über einen Wechsel von Generalsekretär Andreas Scheuer nach Bayern wurde schon spekuliert. Die Frage der Spitzenkandidatur ist wichtig, weil ein prominenter Kandidat auf Platz 1 viele Stimmen ziehen kann.

Der Verzicht kam recht überraschend, heißt es intern. Der designierte Ministerpräsident Markus Söder sagte unserer Zeitung, er respektiere die Entscheidung, aber bedaure sie. „Helmut Brunner ist ein sehr guter Vertreter der Landwirtschaft und des ländlichen Raums.“

Vor einer ähnlichen Frage steht die CSU in Unterfranken, wo Parteifreunde seit Monaten auf Barbara Stamm einreden, doch nochmal für den Landtag zu kandidieren. Schwierig wäre die Lage auch für die Nach-Seehofer-CSU in Oberbayern ohne Ilse Aigner. C. Deutschländer

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