Schwerverletzter nach Unfall mit BOB-Zug

von Redaktion

30-jähriger Autofahrer kollidiert an einem unbeschranktem Bahnübergang mit einem Zug

Warngau – Beim Zusammenstoß seines Wagens mit einem Zug der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) ist ein Mann im Landkreis Miesbach schwer verletzt worden. Der 30-jährige bosnische Autofahrer hatte am Freitagabend nahe Thann bei Warngau langsam einen unbeschrankten Bahnübergang überqueren wollen, wie die Polizei am Samstag mitteilte.

Dabei rammte die Lok die Beifahrerseite. Der Wagen wurde in eine angrenzende Wiese geschleudert. Der Fahrer wurde eingeklemmt und musste von der Feuerwehr befreit werden. Die Ärzte konnten später zumindest mitteilen, dass die Verletzungen nicht lebensgefährlich seien. Der Lokführer erlitt einen Schock, die 108 Fahrgäste blieben unverletzt. An Zug und Wagen entstand ein Schaden von mindestens 100 000 Euro.

Der Lokführer hatte nach Polizeiangaben noch versucht, eine Notbremsung einzuleiten. „Der heftige Aufprall konnte damit aber nicht mehr verhindert werden“, teilt ein Polizeisprecher mit.

Der Zug war von Holzkirchen in Richtung Lenggries unterwegs. Wieso der Mann trotz des herannahenden Zuges auf den Bahnübergang gefahren war, blieb zunächst unklar. Ersten Erkenntnissen der Ermittler zufolge hatten die Signale ordnungsgemäß funktioniert. Der Bahnübergang ist zwar unbeschrankt, allerdings werden Autos und Fahrradfahrer durch ein rotes Blinklicht auf sich nähernde Züge aufmerksam gemacht.

Die Bahnstrecke war längere Zeit gesperrt und wurde erst am Freitag um 22.19 Uhr wieder freigegeben. 80 Rettungskräfte waren im Einsatz. Die Wucht des Zusammenpralls zeigte sich auch daran, dass der Polizei zufolge der gesamte Motorblock aus dem Unfallauto herausgerissen und 20 Meter weit auf eine Wiese geschleudert wurde.

Bernd Rosenbusch, Geschäfsführer der BOB, sagte unserer Zeitung, der Betrieb sei aktuell nicht eingeschränkt, es gebe keine Gleisschäden.  ag/lby

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