München – Die Zahl der Flüge ist am Flughafen München im Jahr 2017 weniger stark gewachsen als erwartet. Das ergibt sich aus der Jahresstatistik der Deutschen Flugsicherung, die nun vorliegt.
Noch vor einem Jahr hatte sich Flughafen-Chef Michael Kerkloh sehr optimistisch gezeigt. Vier Prozent Wachstum und eine Zahl an Flugbewegungen „weit über die 400 000-Grenze“ prophezeite der Flughafen-Chef im Dezember 2016. Damals konnte er den Start von Eurowings in München verkünden. Er verknüpfte seine Aussage auch gleich mit der umstrittenen Startbahn – denn das kräftige Wachstum sei auch ein „Signal an die Politik“, die Flugpiste endlich zu bauen.
Ein Jahr später steht statt einer 4 vor dem Komma nur eine 2: Die Flugsicherung hat für 2017 ein Plus von 2,6 Prozent errechnet. In absoluten Zahlen sind es 401 728 Flüge, 10 000 mehr als noch 2016, aber eben weniger als vorhergesagt. Die Pleite von Airberlin als ehedem zweitgrößte Fluglinie am Flughafen München hinterlasse eben Spuren, sagt ein Flughafen-Sprecher. „Das macht schon einiges aus.“ Und auch die Zukunft schaut nun nicht ganz so rosig aus: Für 2018 hat Airport-Manager Kerkloh schon angekündigt, der Flughafen werde sich „auf dem Niveau von 2017 bewegen, vielleicht etwas darüber“.
In den nächsten Tagen wird der Flughafen München eigene Jahreszahlen veröffentlichen, die traditionell etwas höher sind – der Flughafen rechnet bestimmte Sichtflüge von Kleinfliegern mit. „Aber ganz klar, wir werden unter drei Prozent Wachstum liegen“, sagt der Flughafen-Sprecher. Der Flughafen weist darauf hin, dass auch ein Plus bei den Flugzahlen von 2,5 oder 2,7 Prozent „trotzdem ein beträchtliches Wachstum ist – das bleibt Fakt“. Anderer Ansicht ist der Startbahn-Gegner Christian Magerl: „Vier Prozent waren angekündigt, da musste der Flughafen schon deutliche Abstriche machen.“ dw