Klare Regeln für Kirchen-Finanzen

von Redaktion

Reform-Katholiken fordern einheitliche Haushaltsverfahren

Ingolstadt – Die katholische Reformbewegung „Wir sind Kirche“ fordert angesichts des jüngsten Finanzskandals in der Diözese Eichstätt einheitliche Regeln für die Haushalte und Finanzgeschäfte der katholischen Kirche in Deutschland. „Die Kirche muss natürlich ihr Geld irgendwo anlegen – aber sie muss es ethisch verantwortlich anlegen. Und spekulative Kreditgeschäfte in den USA sind da kaum das Richtige“, sagte „Wir sind Kirche“-Sprecher Christian Weisner vor Beginn der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Katholischen Bischofskonferenz an diesem Montag in Ingolstadt.

Anfang Februar war bekanntgeworden, dass aus dem Vermögen der Diözese Eichstätt rund 60 Millionen Dollar (48,2 Millionen Euro) in ungesicherte Darlehen in die USA geflossen sein sollen. Weisner kritisierte die immer noch mangelnde Transparenz vieler Bistümer bei ihren Finanzgeschäften. Nach dem Skandal um den früheren Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hätten alle Bischöfe eine möglichst weitgehende Offenlegung ihrer Finanzen zugesagt. „Das haben aber erst zwei Drittel der Bistümer geschafft.“ Es sei „ein Unding“, dass sich die Bistümer nicht auf einheitliche Haushaltsverfahren einigen könnten. „Stattdessen wurschtelt jeder Bischof einfach vor sich hin.“  lby

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