Noch ist es winterlich am See. Aber nicht mehr lang, dann bekommen viele Vögel Frühlingsgefühle. Dann suchen sie nach einem netten Vogelpartner und machen sich an den Nestbau. Besonders fleißig ist dabei der Zaunkönig. „Wenn der mal loslegt, gibt es kein Halten mehr“, quakte meine Entenfreundin Agnes. „Dann baut er ein Nest nach dem anderen.“ Vergangenes Jahr hat uns ein Zaunkönig gezwischert, wo er überall Nester gebaut hat: „Eines unter dem Dachvorsprung an der Gaststätte am See, drei in der Hecke am Biergarten, eines im Fliederstrauch und ein weiteres im Wacholderbusch.“ Meiner Entenfreundin Klara blieb der Schnabel offen stehen. „Also ich hab nur ein Nest“, schnatterte sie. „Wozu brauchst du so viele? Oder baust du für andere Vögel gleich mit?“ Der Zaunkönig wäre vor Lachen fast von seinem Ast gefallen. „Für andere? Du machst Witze!“, zwitscherte er. „Wer eine nette Zaunkönigin von sich überzeugen will, der muss sich tierisch ins Zeug legen, um ihr Herz zu erobern.“ Die Damen seien wählerisch. Sie lassen sich ein Nest nach dem anderen zeigen und wählen dann das aus, das ihnen am besten gefällt. „Dann baust du die meisten Nester ganz umsonst“, quakte Klara. Der Zaunkönig winkte mit dem Flügel ab. „Ach was, die nehme ich als Wochenendnester.“ Und vielleicht ziehe ja sogar noch eine zweite Zaunkönigfrau in eines der Nester. Eure Paula