München – Zum Wochenende schlägt der Winter noch einmal richtig zu. Deutschlandweit sollen die Temperaturen am Sonntag in den Keller fallen, der Deutsche Wetterdienst rechnet nahezu landesweit mit Dauerfrost – auch tagsüber. Die Temperaturen können nachts auf bis zu 15 Grad minus fallen. Und es bleibt wohl kein kurzes Intermezzo: Meteorologen sehen Anzeichen für eine längere Frostperiode.
Grund für die eisigen Tage, die auch Bayern bevorstehen, ist ein Zusammenspiel verschiedener Wetterhochs, die sich „verbrüdern“, wie Lars Kirchhübel von der Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes betont. „Gerd“, „Eric“, „Fritz“ heißen die drei Hochdruckgebiete, die derzeit über den Britischen Inseln, über Westrussland sowie im Bereich der nördlichen Ostsee liegen. Zusammen saugen sie sibirische Festlandsluft an, die am Wochenende dann auch in Deutschland ankommen soll – und für eine klirrende Kältewelle sorgen dürfte. Weil die Luft sehr trocken ist, sind laut DWD zunächst keine größeren Schneefälle zu erwarten. Dafür lässt der kräftige Nordostwind die Temperaturen allerdings noch tiefer wirken als sie ohnehin schon sind.
Mildere Luft würde bereits über dem Atlantik warten, doch wegen eines Phänomens, dass Meteorologen „Sudden Stratospheric Warming“ nennen, werden die Atlantik-Tiefs blockiert und müssen eine südlichere Bahn über das Mittelmeer oder einen weiteren Umweg im Norden einschlagen. Dieses Phänomen trat laut dem Deutschen Wetterdienst beispielsweise vor vier Jahren auf – und hatte einen eisigen März zur Folge, der mitunter bis zu fünf Grad kälter war als im Durchschnitt.
Wie lang die Kälteperiode diesmal anhält, wagen die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes noch nicht zu beurteilen. Nach derzeitigem Stand gehe man aber davon aus, dass der Spätwinter samt seiner eisigen Temperaturen mindestens bis zum Ende der kommenden Woche anhalten wird. „Wobei ab Donnerstag die Unsicherheiten bei der Vorhersage deutlich zunehmen“, betont Kirchhübel. Aber auch der Auftakt zu einet längeren Frostperiode sei derzeit nicht ausgeschlossen. mm