Reischach – Nach dem Tod zweier Schülerinnen an einer Bushaltestelle in Reischach (Landkreis Altötting) herrscht Trauer in dem kleinen Ort. Die ganze Gemeinde habe mit Bestürzung und Entsetzen auf den tragischen Unfall reagiert, sagte der Bürgermeister, Alfred Stockner. „Überall herrscht tiefe Betroffenheit und große Trauer.“ Die beiden betroffenen Familien seien alteingesessene Bürger und auch sehr ins örtliche Vereinsleben integriert, deshalb hätten ganz viele auch die beiden Mädchen gekannt. Das gelte auch für die Feuerwehrleute, die zum Unfallort gerufen worden waren. „Die Einsatzkräfte waren deshalb auch sehr betroffen.“ Ein Zeitpunkt für die Trauerfeier und die Beisetzung stehe noch nicht fest.
Unterdessen hat der ADAC zu besonderer Vorsicht in der Nähe von Bussen aufgerufen. Viele Autofahrer würden die Regeln nicht kennen und seien unsicher, sagte eine Sprecherin des Automobilclubs am Samstag. Sie appellierte, sich an die Straßenverkehrsordnung zu halten und vorsichtig an haltenden Bussen vorbeizufahren.
Wenn ein Schul- oder Linienbus mit Warnblinklicht eine Haltestelle anfährt, darf er laut StVO nicht überholt werden. Hält der Bus, dürfen Autofahrer – auch auf der Gegenspur – nur in Schrittgeschwindigkeit an ihm vorbeifahren. Diese Regel gilt für Haltestellen inner- und außerorts ebenso wie für einfache Haltestellen und Haltebuchten. Die zwei elfjährigen Mädchen waren am Freitag aus dem Schulbus ausgestiegen und hatten die Straße überquert. Dabei hatte sie eine Autofahrerin erfasst und so schwer verletzt, dass die Schülerinnen nicht überlebten. lby