von Redaktion

Neulich habe ich einige Rehe getroffen. Sie haben sich ganz nah an den Bauernhof herangewagt, der in der Nähe des Sees liegt. Dort lag nämlich etwas Heu herum. Neugierig watschelte ich näher. Ein Reh nickte mir zum Gruß mit dem Kopf zu. „So ein Glück, das mit dem Heu“, sagte es. „Jetzt im Frühling wagen wir uns öfter mal raus aus dem Wald, um Futter zu finden.“ Gerade jetzt bräuchten Rehe nahrhafte Kost. „Nur so kann der Keim in mir gut wachsen“, erklärte die Geiß – so nennt man ein weibliches Reh. „Dann bekomme ich bald ein gesundes Kitz.“ Schon seit mehr als einem halben Jahr sei sie trächtig. „So lange schon? Davon sieht man aber wenig“, quakte ich. Menschenfrauen haben einen deutlich dickeren Bauch, wenn sie bereits so lange schwanger sind. „Bei uns ist eben vieles anders“, erklärte die Geiß. „Wir Rehe werden zwar schon im Spätsommer trächtig.“ Das ist die Zeit, wenn die Rehböcke den Geißen hinterherspringen. Doch danach wächst der „Keim“ im Bauch der Rehmama vier Monate lang nicht weiter. „Man nennt das Keimruhe“, erklärte das Reh. „Erst gegen Ende des Winters ist die Pause vorbei und das Kitz wächst heran.“ So wird die Geburt einfach verschoben: Das Kitz kommt im Mai zur Welt. „Da ist alles schön grün“, sagte die Geiß. „Wir Rehe finden dann genug zu fressen, damit wir genug Milch für unsere Kinder bilden können.“ Eure Paula

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