Bamberg – Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat einen Priester aller kirchlichen Ämter enthoben und ihm die Ausübung der priesterlichen Funktionen verboten. Der Pfarrer einer Bamberger Stadtgemeinde habe sich schwerer Verfehlungen gegen kirchliche Vorschriften schuldig gemacht, die das sechste Gebot (Ehebruch) und den priesterlichen Zölibat beträfen, heißt es in einer Mitteilung. Der Geistliche habe die Vorwürfe eingeräumt und ziehe sich in ein Kloster zurück. Nach jetzigem Stand würden keine strafrechtlichen Vorwürfe erhoben. Weitere Angaben werde man aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht machen, heißt es weiter. Auf Anfrage sagte ein Sprecher, die Informationen, die zu den Schritten geführt hätten, seien auf dem kirchlichen Dienstweg aus Rom gekommen. Der „Stern“ berichtete jüngst über einen früheren homosexuellen Callboy in Rom, der nach eigener Darstellung zu seinen Kunden rund 40 Geistliche zählte. Der Italiener mit Namen Francesco Mangiacapra erwähnte im Interview auch einen „geistlichen Kunden aus Bamberg“. Unklar ist, ob es sich dabei um den amtsenthobenen Geistlichen handelt. Ein über 1000 Seiten starkes Dossier über seine Freier habe er Neapels Kardinal Crescenzio Sepe übergeben. Als Motiv für das Outing der Priester gab er an, die Doppelmoral der betreffenden Geistlichen öffentlich machen zu wollen. Sie hätten eine Art Netzwerk gebildet. Kardinal Sepe sprach in der italienischen Tageszeitung „La Repubblica“ von „schwerwiegenden Fällen“.kna