München – Unzufrieden mit den bisherigen Planungen zum wieder eingeführten G9 in Bayern gibt sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). „Alle Fehler, die bei der Einführung des achtjährigen Gymnasiums gemacht wurden, wurden und werden jetzt wiederholt“, sagte Andreas Hofmann, Vorsitzender der Landesfachgruppe Gymnasium, am Freitag in München.
Er kritisierte das Fehlen einer durchgängigen Planung des Unterrichtsstoffs von der 5. bis zur 13. Klasse. Besonders die geplante „Überholspur“ durch Auslassen der 11. Klasse sei in sich widersprüchlich, da dort mit drei Stunden Geschichte und Sozialkunde die politische Bildung vorgesehen sei, die in der Mittelstufe fehle. „Zeigt sich hier, dass der Industriestandort Bayern der Staatsregierung wichtiger ist als die demokratische Bildung?“, fragt Hofmann. Die GEW fordert, die feste Stundentafel für die 11. Klasse wieder einzudampfen und den Schülern stattdessen Freiraum bei der Gestaltung des Curriculums bis zum Abitur einzuräumen.
Dringend fällig sei eine grundlegende Reform der Oberstufe. Die Forderungen der GEW nach zwei Schwerpunktfächern mit je fünf Wochenstunden sowie nach der Abiturprüfung in vier Fächern erinnern dabei an das Leistungskurs-Modell des alten neunstufigen Gymnasiums. ja/mm