Gestern riss mich lautes Klopfen aus dem Schlaf. „Ratatatam“, machte es. Es war ein Specht, der mich mit seinem Trommelwirbel weckte. „So ein Lärm und das um diese Zeit!“, quakte ich genervt. Aber so ist das eben mit den Spechten: Sie klopfen auf Baumstämme. „Aber nicht, um dich zu wecken“, schnatterte mir später meine Entenfreundin Agnes. Bis zu 12 000 Mal hämmert der Specht pro Tag auf Bäume ein. Das macht er zum Beispiel, um an Futter zu kommen. „Spechte fressen gerne Insekten und deren Larven“, quakte Agnes. „Die finden sie unter der Baumrinde.“ Am Klang erkennt er, wo unter der Rinde so eine Leckerei stecken könnte. Hat der Specht eine solche Stelle gefunden, hämmert er dort noch kräftiger. „Sein Schnabel ist fest und spitz“, quakte Agnes. „Damit kann er die Rinde durchlöchern oder er klopft sie weg.“ Der Specht, der mich geweckt hat, war also vielleicht gerade am Frühstücken. Oder er baute sich ein neues Haus: Mit dem Schnabel kann er sich nämlich auch eine schöne Spechthöhle in den Stamm hämmern. „Der runde Eingang ist klein“, quakte Agnes. „So müssen Feinde draußen bleiben.“ Specht-Männer klopfen auch manchmal auf Bäumen, um eine Spechtdame von sich zu überzeugen. Haben sie eine Vogelfrau angelockt, suchen sie sich einen Ast, auf dem das Getrommel besonders gut klingt. Eure Paula