von Redaktion

Bei mir am See ist es natürlich am schönsten. Trotzdem mache ich gern Ausflüge – zum Beispiel ins Dorf, das in der Nähe liegt. Auf dem Platz vor der Kirche treffe ich oft ein paar Tauben. Die Dorfbewohner verscheuchen sie oft, weil sie überall, wo sie stehen oder fliegen, ihr Geschäft verrichten. Und der Taubendreck kann Mauerwerk regelrecht zerfressen. Die Tauben verstehen nicht, was die Menschen gegen sie haben. „Nicht einmal an Pfingsten hat man seine Ruhe“, gurrte eine von ihnen. Ich verstand nicht, warum ihr das gerade an diesen Feiertagen so wichtig war. Später fragte ich Waldkauz Ulrich. „Weißt du nicht, dass die Taube ein Symbol für den Heiligen Geist ist?“, krächzte Ulrich. „Um den geht es an Pfingsten: An diesem Tag feiern Christen sozusagen die Gründung ihrer Kirche.“ So heißt es in der Bibel, der Heilige Geist sei auf die Jünger herabgekommen. Er sollte ihnen Kraft und Mut geben, damit sie die Lehre des auferstandenen Jesus in der ganzen Welt verbreiten. Tauben kommen in dieser Geschichte zwar nicht vor – dafür an anderer Stelle in der Bibel: Dort wird von der Taufe Jesu erzählt, bei der der Heilige Geist in Form einer Taube auf ihn herabgekommen sei. Das haben später viele Maler aufgegriffen, die versuchten, den Heiligen Geist in ihren Bildern darzustellen. „Tauben galten zudem schon im Altertum als Symbol der Liebe und Sanftmut“, krächzte Ulrich. Eure Paula

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