Wenn ich beim Futtersuchen den Kopf unter Wasser tauche, kommt es mir manchmal vor, als sei mein See unendlich tief. Das liegt einfach daran, dass das Wasser trüb ist. Darum kann ich nicht bis zum Grund sehen. Zum Glück schwamm gerade Karpfen Franz-Josef daher. „Halt mal einen Moment die Flossen still!“, quakte ich. „Ich muss dich was fragen.“ Franz-Josef konnte mir tatsächlich weiterhelfen. An einer Stelle sei unser See fast hundert Meter tief, blubberte er mir. „Alle Achtung, das hätte ich nicht gedacht“, quakte ich beeindruckt. Doch Franz-Josef winkte nur mit der Seitenflosse ab. „Des is no gar nix!“, blubberte er. Im Meer gehe es viel tiefer hinab. „Atlantik, Pazifik, Indischer Ozean“, blubberte er ehrfürchtig die Namen der riesigen Weltmeere. Dann ließ er mich raten, wo die tiefste Stelle liegt. „Im Atlantik?“, quakte ich. „Schmarrn, du Krampfhenna!“, blubberte Franz-Josef. „Des is im Pazifik.“ In diesem Meer zwischen Amerika und Australien gibt es gewaltige Gräben im Meeresgrund. In einem, dem Marianengraben, geht es bis auf 11 034 Meter hinab. Selbst wenn Franz-Josef ein Salzwasserfisch wäre, könnte er so tief nicht tauchen. Denn je weiter man nach unten kommt, desto mehr Wasser lastet auf einem – der Druck steigt. „Dann ist es in der Tiefsee wohl sehr einsam“, quakte ich. Franz-Josef schüttelte seine Barteln. Von den Tieren in der Tiefe schnattere ich euch morgen. Eure Paula