Traunstein – Es war offenbar eine Attacke aus dem Nichts: Ein 63-jähriger Arbeiter brachte eine geladene Repetierbüchse mit in das Lokal „Hexhex“ in Traunreut und eröffnete ohne Vorwarnung das Feuer. Zwei 31 Jahre alte Männer starben durch die Schüsse am 16. September 2017, für die der Täter nun durch das Landgericht Traunstein zur Verantwortung gezogen werden soll. Es sieht so aus, als wird der Mann lange Zeit nicht mehr freikommen, denn der Staatsanwalt hat gestern in seinem Plädoyer eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen zweifachen Mordes aus Heimtücke und wegen anderer Delikte gefordert. Unter anderem hatte der Mann, als er sein Gewehr leer geschossen hatte, mit der Waffe auf den Kopf einer 28-Jährigen in dem Lokal eingeschlagen – die Frau erlitt dabei lebensgefährliche Verletzungen. Dass der Angeklagte in dem Lokal durch andere Kneipengäste provoziert worden sein könnte, schloss der Staatsanwalt aus. Es liege „kein Tötungsvorsatz“, sondern ein „absoluter Vernichtungswille“ vor, betonte einer der Nebenkläger. Vom Gericht um sein letztes Wort gebeten, brachte der 63-Jährige nur hervor, dass es ihm leid tue. „Ich versteh das nicht.“ Sollte er verurteilt werden, wird der 63-Jährige wohl in der Psychiatrie eingesperrt. kd