Waldemar hat zwei Traumberufe: Wäre er kein Waschbär, wäre er heute Fußballer – oder Forscher. Darum lungert er auch oft vor dem Fenster der Dorfschule herum. „Da bekomme ich immer schlaue Tipps“, brummte er. „Aber damit ist jetzt Schluss, nächste Woche sind Ferien.“ Dann erzählte er uns von einem tollen Experiment, dem er neulich zugeschaut hat. Der Lehrer hatte den Schülern dabei gezeigt, dass es einen Unterschied macht, ob man Milch oder Wasser erhitzt: Obwohl beide Töpfe zu etwa drei Vierteln voll waren, schien sich der der mit der Milch beim Erhitzen von unten her zu füllen. Kurz bevor die Milch überlaufen konnte, nahm der Lehrer den Topf vom Herd. „Damit es keine Sauerei gibt“, sagte er. „Was glaubt ihr, warum die Milch fast übergelaufen wäre, das Wasser aber nicht?“, fragte er die Schüler. Waldemar brummte uns auch seine Antwort: Milch bestehe zwar zum größten Teil aus Wasser, „aber auch aus Fetten und Eiweißen.“ Letztere verändern ihre Form, wenn Milch sehr heiß wird. Sie flocken aus und bilden oben auf der Milch eine Art Haut. Während der Dampf beim Wasser einfach nach oben entweicht, ist er bei der Milch unter der Haut „gefangen“. Zugleich bilden sich immer mehr Bläschen, in denen Wasserdampf in einer Hülle aus ausgeflocktem Eiweiß eingeschlossen ist. „Der Milchschaum braucht Platz. Auch das lässt Milch überlaufen.“ Eure Paula