Verschwieg Kiechle Interessenkonflikt?

von Redaktion

München – Bayerns Wissenschaftsministerin Marion Kiechle (CSU) soll in ihrer Zeit als Professorin der TU München einen möglichen Interessenkonflikt verschwiegen haben. Als Professorin für Gynäkologie bewarb sie Anfang dieses Jahres in einer Pressemitteilung der Münchner Medizinfirma „Therawis Diagnostics“ einen neu entwickelten Biomarker zur Brustkrebs-Behandlung, berichten SZ und BR. Was damals nicht bekannt war: Die 58-Jährige war (und ist offenbar immer noch) Mitgesellschafterin der Firma. Das ging aus der Pressemitteilung damals nicht hervor. Lediglich am Rande war erwähnt, dass Therawis auch von Wissenschaftlern der TU München mitgegründet worden war. Kiechles Name wurde nicht genannt. Mehrere Wissenschaftler halten ihr das vor. Zudem ist der von dem Unternehmen entwickelte Biomarker zwar auf dem Markt, manche Forscher halten das aber für verfrüht.

Auf Anfrage der Medien gab sich die Ministerin selbstkritisch und erklärte, es wäre damals besser gewesen, die Beteiligung „noch deutlicher“ herauszustellen.

Die Therawis Pharma GmbH wurde laut Eigendarstellung im Internet im April 2014 gegründet. Daraus ging im September 2015 die Therawis Diagnostics GmbH hervor.  mm

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