Mein Dorf – Poing

„Die Luft in Poing ist viel frischer“

von Redaktion

Jede Woche beantwortet ein Oberbayer Fragen rund um seine Heimat. Journalist Michael Wollny, 42, verheiratet, zwei Töchter (fünf und neun), wohnt seit 2014 in Poing. Den Sprung aus München hat er nie bereut.

-Sie wohnen erst vier Jahre in Poing. Fühlen Sie sich wohl?

Ja. Wir wollten mit den Kindern raus aus der Stadt und sind erst nach Maisach gezogen. Dort waren wir ziemlich isoliert. Von Poing haben wir gehört, dass es eine lebendige und familienreiche Gemeinde ist. Wir haben uns hier sofort wohlgefühlt.

-Poing wächst rasant. Gibt es einen alten Dorfkern?

Poing wird geteilt von der S-Bahn. Poing-Süd ist das alte Dorf. Da gibt es eine Kirche, aber leider keinen Marktplatz. In Poing Nord sind neue Wohngebiete und mit dem City-Center an der S-Bahn ist dort auch der Ortskern mit vielen Einkaufsmöglichkeiten.

-Finden Sie die Neubaugebiete gelungen?

Man kann sie kritisch sehen. Alles sieht ähnlich aus, vorwiegend Flachdachbau, sehr verdichtet und eng, kleine Gärten. Aber das kann auch schön sein. Inwiefern? Das Schöne ist die Gemeinschaft. Die Familien kennen sich, die Kinder springen von einem Garten in den nächsten. Die Eltern treffen sich abends zum Grillen. Es ist ein praktisches Wohnen mit guten sozialen Kontakten.

-Ist Poing ein typischer Pendlerort?

Sicher ist es auch wegen des S-Bahnanschlusses attraktiv. Meine Frau und ich pendeln auch. Ich brauche eine Stunde in die Arbeit. Meine Frau ist Sozialpädagogin in Ismaning und fährt mit dem Auto.

-Gewöhnt man sich daran?

Man nimmt es in Kauf. Früher habe ich das Dynamische in der Stadt geliebt. Mittlerweile suche ich eher die Ruhe. Die Luft in Poing ist viel frischer. Es hat höheren Erholungswert.

-Was macht man mit seiner Freizeit?

Wer sich schockfrosten will, dem empfehle ich den Bergfeldsee. Das ist ein Grundwassersee mit 17 Grad Wassertemperatur. Es gibt Beachvolleyballplätze und einen Kiosk mit Dachterrasse, mit Blick auf den Sonnenuntergang.

-Vermissen Sie etwas?

Ja, Fahrradfahrer haben es in Poing leider schwer. Es gibt kaum sichere Radlwege zwischen dem Nord- und dem Südteil entlang der Gruber Straße, der eigentlichen Hauptstraße. Ich hoffe, da tut sich noch was.

Interview: Aglaja Adam

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