Zoll

Schmuggler ist katholischer Pfarrer

von Redaktion

Oberstaufen/München – Der 79-jährige Pfarrer, der 22 700 Euro in die Schweiz schmuggeln wollte und von Zollbeamten erwischt wurde (wir berichteten), ist ein katholischer Geistlicher aus Kroatien. Wie es heißt, ist der Mann in München in den Zug eingestiegen. Vom Erzbistum München und Freising hieß es gestern: „Wir haben das im Auge.“ Allerdings habe man im Bereich der im Erzbistum tätigen Geistlichen niemanden, auf den die wenigen Angaben passen könnten.

Die Experten vom Zoll haben offenbar einen guten Blick für schwarze Schafe. So auch in dem ICE von München nach Zürich am vergangenen Donnerstag. Ein Team des Zolls hangelt sich von Abteil zu Abteil, es geht um Bargeldschmuggel. Auf Höhe Oberstaufen (Kreis Oberallgäu) fällt ihnen ein älterer Herr auf, wie sich herausstellt ein katholischer Pfarrer mit kroatischer Staatsbürgerschaft. Der 79-Jährige wird routinemäßig befragt, ob er Bargeld und andere Zahlungsmittel im Wert von 10 000 Euro und mehr dabeihat. Der Geistliche gibt an, er habe 3000 Euro dabei. „Ein gängiger Trick, um von einer höheren Summe abzulenken“, weiß Hagen Kohlmann vom Hauptzollamt in Ulm. Die Ermittler schöpfen Verdacht, befragen den Pfarrer weiter und entdecken schließlich weitere 19 700 Euro bei ihm. Er hat das Geld in einem Brustbeutel verstaut. „Woher es kommt, wissen wir nicht“, sagt Kohlmann. Spenden? Erbe? Auch ist nicht bekannt, wohin es der Pfarrer bringen wollte. Er durfte zwar weiterreisen, musste jedoch eine Sicherheitsleistung in Höhe von 2500 Euro hinterlegen. Gleichzeitig wurde gegen ihn ein Bußgeldverfahren eingeleitet.  mc/cm

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