München – An einem schwarzen Ledermäppchen funkelte ein silberner Stern auf blauem Samt – so sehen echte Polizeimarken ungefähr aus. Und damit machte ein dreister Betrüger am Donnerstag einer Mitarbeiterin und sogar dem Filialleiter eines Supermarktes in der Maxvorstadt glaubhaft, er sei Polizist und müsse die Kassenbestände nach Falschgeld kontrollieren. Am Ende flüchtete der Unbekannte mit rund 1000 Euro Bargeld.
Einen derart dreisten Fall von Trickbetrug hat selbst die erfahrene Münchner Polizei noch nicht erlebt. Normalerweise nehmen falsche Polizisten Senioren aus, rufen aus Callcentern an und gaukeln den Opfern vor, ihre Habseligkeiten seien in Gefahr und sollten deshalb lieber in die Hände von Polizisten kommen. Viel zu oft funktioniert diese Masche, der Schaden geht jährlich in die Millionen, heißt es aus dem Polizeipräsidium. Jetzt hat es ein falscher Polizist auf einen Supermarkt abgesehen und mit seiner perfiden Masche sogar noch Erfolg gehabt.
Am Donnerstag betrat der Mann im Alter zwischen 50 und 60 Jahren gegen 16 Uhr die Edeka-Filiale an der Schellingstraße. Zeugen berichten, der Mann sei rund 1,85 Meter groß, habe eine athletische Figur und trage schulterlanges, blondes Haar. Zunächst täuschte er die Kassiererin (21), danach auch noch den Filialleiter. Im Büro kam der Mann an das Bargeld. Unter einem Vorwand verließ er die Filiale, flüchtete auf einem weißen Fahrrad. Dabei kollidierte er mit einer 72-jährigen Radfahrerin, die sich bei dem Sturz verletzte. Doch der Täter setzte seine Flucht vor. Die Polizei bittet unter der Rufnummer 089/29100 um Hinweise. joh