München – Es steht nicht gut um Bayerns Schwimmbäder. Etwa die Hälfte aller kommunalen Frei- und Hallenbäder im Freistaat muss saniert werden. Konkret gelten 447 Bäder als sanierungsbedürftig. Das geht aus einer Antwort des bayerischen Innenministeriums auf eine SPD-Anfrage hervor. Demzufolge sind bei 53 von ihnen die Schäden sogar so groß, dass sie kurz vor der Schließung stehen.
Um alle Bäder zu sanieren, müssten demnach derzeit fast 1,03 Milliarden Euro aufgebracht werden. „Es war klar, dass es schlimm ist, dass wir aber von einer Milliarde Euro sprechen, das ist nicht nur katastrophal, sondern ein Skandal“, sagte SPD-Kommunalexperte Klaus Adelt dazu. Allein für die akut von Schließung bedrohten Bäder seien 150 Millionen Euro nötig, um ein Aus abzuwenden.
Die SPD forderte zuletzt, dass ein 25-Millionen-Euro-Härtefonds für die Bäder Bayerns aufgelegt wird. „Die CSU hat unseren Antrag zur Förderung von Schwimmbädern abgelehnt und uns unseriöse Finanzpolitik vorgeworfen“, sagte Adelt. Die SPD bekräftigte nun ihre Forderung nach einem Sofortprogramm für sanierungsbedürftige Bäder. „Wir haben genug Geld für ein Luftfahrtprogramm, gleichzeitig gehen unsere Bäder baden. Das ist lächerlich!“ lby