Sammeln und singen gegen Demenz

von Redaktion

Landtags-CSU stellt Spenden-Fonds für mehr Teilhabe Erkrankter vor

München – Mit Musik und einer Anschubfinanzierung will die Landtags-CSU Demenzkranken im Freistaat mehr Freude im Leben bescheren. Gestern stellte die Fraktion dazu den sogenannten bayerischen Demenzfonds vor. Der soll unkompliziert kleine Projekte finanziell unterstützen, die jenen, die unter dem unheilbaren chronischen Vergessen leiden, mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen sollen.

Im Mittelpunkt sollen dabei musiktherapeutische Angebote stehen, sagte der seniorenpolitische Sprecher der Fraktion, Thomas Goppel. „Demenzpatienten singen oft Weihnachts- oder Kinderlieder, ohne Schwierigkeiten mit dem Text zu haben.“ So gebe es Chöre, in denen Menschen mit Demenz, pflegende Angehörige und andere Musikbegeisterte singen. Erstmals unterstützend tätig werden solle der Fonds bei einem Konzert am 5. Dezember in Nürnberg.

Ebenfalls angedacht seien kunst- oder bewegungstherapeutische Angebote, führte Bernhard Seidenath aus, der Vorsitzende des Arbeitskreises Gesundheit und Pflege der CSU-Fraktion. Und auch die Forschung soll der Fonds unterstützen – mit Wissenschaftspreisen, die für Arbeiten zum Thema Demenz ausgelobt werden sollen.

Viel Zukunftsmusik, die erst finanziert werden will. Denn bezahlen wird diese Projekte weder der Freistaat noch die CSU. Die Landtags-Christsozialen stellen zwar über 800 000 Euro Startkapital für den Fonds aus ihrer Fraktionsreserve zur Verfügung – das ist ein Bruchteil des Staatshaushalts, über den die Fraktion ohne Zutun der Staatsregierung verfügen darf. Doch mit diesem Geld soll um Spenden aus der Bevölkerung geworben werden. „Wir wünschen uns Privatpersonen“, so Seidenath. Das könnten Angehörige oder andere Menschen sein, die mit dem Thema Demenz zu tun hätten. Aber auch Großspenden von Firmen seien denkbar.

Um die Spendengelder zu verwalten und zu vergeben, wird eine Geschäftsstelle am Landesamt für Pflege eingerichtet. Der Spendenfonds sei als zusätzliche Maßnahme zum bayerischen Demenzplan gedacht. „Das ist der Schlussstein unseres Wirkens in dieser Periode“, sagt der Pflegearbeitskreis-Vorsitzende. In Bayern leben über 240 000 Menschen mit einer Demenzerkrankung. Bis 2030 könnten es 300 000 Betroffene sein. Josef Ametsbichler

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