Heuer sind viele Beeren sehr früh reif, auch die der Holundersträucher. Eine Amsel, die oft auf der Wiese am See herumhüpft, kennt sich damit genau aus. „Bei diesen dunklen Beeren müsst ihr unbedingt warten, bis sie reif sind“, zwitscherte sie ihren Küken, die inzwischen so groß wie ihre Mama sind. „Sonst bekommt ihr Magenschmerzen oder müsst euch übergeben.“ Die Zweibeiner sollten sogar selbst reife Holunderbeeren nicht roh essen. „Sonst fühlen sie sich danach elend und müssen vielleicht gar erbrechen.“ Werden die Beeren aber gekocht, sind sie nicht mehr giftig. Zweibeiner machen Saft, Marmelade und vieles mehr daraus. „Das Kochen zerstört das Gift“, zwitscherte die Amsel. Da es sich in den Kernen hält, sollte man diese aber sorgfältig entfernen. Die Amsel zwitscherte, dass die Zweibeiner aus den süßlich duftenden Holunderblüten auch Tees zubereiten. „Der soll bei Erkältungen und Fieber helfen“, zwitscherte sie. Der Tee bringt den Kranken dabei erst richtig ins Schwitzen. Doch hilft er eben auch, das Fieber zu senken. Der Name Holunder, bei uns auch „Holler“ genannt, kommt übrigens aus dem Althochdeutschen. „Baum der Holle“ bedeutet das. Damit ist Frau Holle gemeint, also die Dame, die es im Märchen durch das Ausschütteln der Betten schneien lässt. Die feinen weißen Blüten des Holunders erinnern nämlich ein wenig an Schneekristalle. Eure Paula