Es ist zweifellos schwer, in einem fremden Land und einer fremden Kultur seinen Platz zu finden, die Sprache schnell zu lernen, Arbeits- und Mietvertrag zu bekommen. Ohne Hilfe ist das für die meisten Menschen unmöglich. Deshalb sind für Flüchtlinge (sowohl für anerkannte als auch für die, die noch auf ihren Bescheid warten) die Asylberatungsstellen so wichtig. Dort können sie ihre Fragen stellen, dort bekommen sie Hilfe bei ihren Problemen. Ziel muss es letztendlich sein, dass jeder, der in Deutschland bleiben darf, seinen Lebensunterhalt irgendwann selbst finanzieren kann. Auf dem Weg dahin leisten neben den ehrenamtlichen Helfern die Asylberater einen wichtigen Beitrag. Deshalb ist das Geld in die Beratungsstellen richtig investiert.
Doch die Fördersumme reicht nicht aus. Sie deckt gerade einmal einen Teil der Personalkosten. Mit den Summen, die durch Dolmetscher, Autofahrten oder Fortbildungen entstehen, werden die Verbände alleingelassen. Und die sind so hoch, dass immer mehr Beratungsstellen ihr Angebot reduzieren oder ganz einstellen, weil sie die Finanzierung nicht mehr stemmen können. Die unangekündigte und nicht nachvollziehbare Verzögerung der Zahlungen in diesem Sommer verschärft die Situation noch weiter. Besonders die kleinen Träger werden nun gezwungen, ihr Angebot neu zu überdenken. Es wäre fatal, wenn Beratungsstellen aus Geldnot schließen müssen. Der Staat wäre klug, wenn er rechtzeitig gegensteuert. Denn das Geld, das er in eine gute Beratung investiert, spart er später für andere Hilfen. Nur so kann Integration gelingen.