Heuer war es so trocken am See, dass Klara Angst bekam: „Was, wenn unser See ganz austrocknet?“, hatte sie gequakt – und damit auch dem Spiegelkarpfen Franz-Josef einen Riesenschreck eingejagt. Dabei hatte der ohnehin schlecht geträumt, wie mir später Albert der Aal blubberte. In seinem Traum war Franz-Josef davon überzeugt, dass er nur noch wenige Wochen zu leben habe. Das kam so: „Franz-Josef hatte sich im Traum in einen türkisen Prachtgrundkärpfling verwandelt“, blubberte Albert. Das ist ein Fisch mit leuchtend türkisfarbenen und roten Schuppen und einer gelb gebänderten Schwanzflosse. Er sieht schön aus, hat aber ein kurzes Leben. Türkise Prachtgrundkärpflinge leben in Tümpeln und Pfützen in der afrikanischen Savanne. Diese bilden sich nach einem kräftigen Regen, trocknen aber nach wenigen Wochen wieder aus. „Dann sterben auch die Fische darin.“ Die haben sich aber an die Bedingungen angepasst: „Sie leben einfach schneller als andere Fische“, blubberte Albert. Schlüpft so ein Prachtgrundkärpfling aus dem Fischei, wächst er so schnell, dass er bereits nach 20 Tagen selbst Eier ablegen kann. Diese wiederum sind von einer Schicht umgeben, die sie vor dem Austrocknen schützt. So überstehen sie die Zeit, bis sich der Tümpel beim nächsten Regen wieder füllt. „Dann schlüpfen die Fische – und legen bald darauf selbst Eier.“ Eure Paula