Stichwort Bayernoil

von Redaktion

Der von der Raffinerie-Explosion betroffene Bayernoil-Konzern beschäftigt an zwei Standorten (Vohburg und Neustadt/Donau) 790 Personen. Jährlich werden 10,3 Millionen Tonnen Rohöl verarbeitet. Bayernoil entstand 1998 aus einer Fusion zuvor selbstständiger Raffinerien. Hinter dem Unternehmen stecken die Ölmultis BP, Varo (OMV) und Eni (Agip).

Die Raffinerie in Vohburg existiert seit 1967. Sie ist eine von mehreren im Raum Ingolstadt. Der Aufbau der ölverarbeitenden Industrie an der Donau wurde maßgeblich durch einen Strategiewechsel des damaligen bayerischen Wirtschaftsministers Otto Schedl (CSU) eingeleitet, der seit Ende der 1950er-Jahre danach strebte, die energiepolitische Abhängigkeit Bayerns von der Kohle zu verringern. Damals entstanden sechs Raffinerien mit einer Kapazität von 21,9 Millionen Tonnen Rohöl im Jahr. Mit dem italienischen Konzern Eni begann 1959 der Bau zweier Öl-Pipelines von Genau und Triest nach Bayern mit einer Gesamtlänge von 1216 Kilometern. Die Transalpine Ölleitung (TAL) aus Triest existiert noch heute. Sie versorgt auch Vohburg und feierte 2017 das 50-jährige Bestehen. Ein Stück der 1997 stillgelegten Central-Europäischen Pipeline (CEL) aus Genua dient nun zum Erdgas-Transport.  dw

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