Prozessauftakt

35-Jährige getötet und in Schacht versenkt

von Redaktion

Memmingen – Nach dem Gewaltverbrechen an einer 35-jährigen Frau steht dem Landgericht in Memmingen ein aufwendiger und monatelanger Indizienprozess bevor. In dem Verfahren müssen sich ab Montag zwei Brüder wegen gemeinschaftlichen Mordes verantworten. Es handelt sich um den 51 Jahre alten Ehemann des Opfers und dessen 60 Jahre alten Bruder. Sie sollen die scheidungswillige Frau umgebracht und die Tote in einem mehrere Meter tiefen Schacht entsorgt haben.

Da es in dem Fall kein Geständnis gibt, hat die Strafkammer 28 Verhandlungstage bis 21. Dezember geplant. Hintergrund des Verbrechens soll nach den Ermittlungen sein, dass die schon lange in Deutschland lebende Syrerin seit 2015 eine Affäre mit einem anderen Mann hatte. Es sei daher mehrfach zu Gewalttätigkeiten der Angeklagten gegen die dreifache Mutter gekommen. Deswegen gab es nach Angaben des Gerichts auch bereits Strafanzeigen und ein Kontaktverbot gegen den Ehemann.

Weil die Frau sich schließlich scheiden lassen wollte, sollen die Brüder im Sommer 2017 den Mordplan geschmiedet haben. Der 51-Jährige soll seine Noch-Ehefrau in eine Falle gelockt haben, um sie dann mit einem Kabelbinder zu erdrosseln. Laut Anklage hatten die Männer die in Plastikfolie verpackte Leiche bei der Festhalle im Vorort Memmingerberg in einem Sickerschacht versenkt. Den Schacht sollen die Angeklagten mit Bauschutt und sechs Tonnen Sand zugeschüttet haben.

Bei den Angeklagten handelt es sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft um Deutsche, die ebenfalls syrischer Abstammung sind.  lby

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