Kein Tier ist wie das andere. Es gibt sehr mutige, die sich vor gar nichts fürchten, aber auch eher ängstliche. Zu letzteren gehört meine Entenfreundin Klara. Ihr stellen sich schon die Federn auf, wenn sie nur an die Dämmerung denkt. „Das ist so unheimlich“, quakte sie. „Vor allem, wenn eine Fledermaus über mein Nest saust.“ Dabei kann so eine kleine Fledermaus einer kräftigen Ente gar nichts anhaben. „Das sind doch keine Vampire“, quakte ich. Klara nickte, sah aber nicht sehr überzeugt aus. Karpfen Franz-Josef hatte ihr kürzlich geblubbert, dass sogar ihm diese Jäger der Dunkelheit nicht ganz geheuer seien. Dabei gehört er zu den unerschrockenen Tieren am See. Wie sich herausstellte, hatte Franz-Josef in seiner Jugend aber schlechte Erfahrungen mit Fledermäusen gemacht. Er war noch ein kleines Fischlein, als er einmal fast zum Abendbrot einer Wasserfledermaus geworden wäre. Noch heute stecke ihm der Schreck in seinen alten Gräten, wenn er nur daran denke. Um Schuppenbreite sei er dem Angreifer entkommen. Wasserfledermäuse streichen nachts über Seen und Teiche. Sie fliegen so tief, dass sie mit ihren Flügeln fast das Wasser berühren. So erwischen sie frisch geschlüpfte Eintagsfliegen und andere Insekten. Mit ihren Füßen können sie sogar Jungfische greifen, wenn sich diese nachts sorglos an der Wasseroberfläche treiben lassen. Eure Paula