Zahl der Demenzkranken steigt

von Redaktion

Bezirks-Demenzagenturen gefordert – Veranstaltungsreihe eröffnet

Nürnberg – Jedes Jahr steigt die Zahl der an Demenz neu erkrankten Menschen in Bayern um rund 5000. Derzeit leben im Freistaat über 240 000 Demenzkranke, im Jahr 2030 werden es voraussichtlich 300 000 sein. Angesichts dieser Zahlen mahnte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml: „Wir müssen die Demenz aus der Tabuzone holen.“ Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe „Lichtblicke – Leben mit Demenz“ eröffnete sie die Wanderausstellung „Was geht. Was bleibt. Leben mit Demenz“ im Nürnberger Nordklinikum.

Huml verwies darauf, dass Demenz nicht nur Sache ihres Ministeriums sei. Im Alltag gehe es auch um den richtigen Umgang mit dementen Personen, die beispielsweise von der Polizei kontrolliert werden. Auch Schüler müssten stärker für das Thema sensibilisiert werden, um frühzeitig Anzeichen in der Familie zu erkennen. Selbst Banken werden laut Huml mit dementen Kunden konfrontiert, ohne darauf richtig vorbereitet zu sein.

Die Ministerin will Betroffene ermutigen, „ihr Leben zu leben“. Menschen mit Demenz gehörten „in die Mitte der Gesellschaft“. Gleichzeitig sollen sie und pflegende Angehörige auf die vielfältigen Hilfsangebote hingewiesen werden. Einen Impuls erwartet sich Huml von neuen Demenzagenturen, die in allen bayerischen Bezirken entstehen sollen. Aktuell liefen die Ausschreibungen.

Die Veranstaltungsreihe „Lichtblicke – Leben mit Demenz“ findet bis Freitag, 5. Oktober, statt. Neben der Wanderausstellung werden Vorträge, Workshops und kulturelle Veranstaltungen angeboten.  mm

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