Brand zerstört ehemaliges Kloster

Eine Katastrophe für Rottenbuch

von Redaktion

von Christoph Peters

Rottenbuch – Es sind dramatische Szenen, die sich am Dienstagabend im beschaulichen Klosterdorf Rottenbuch abspielen. Von allen Seiten eilen Feuerwehren herbei. Ihr Ziel befindet sich direkt im Ortskern. Aus dem Dachstuhl des mehrstöckigen historischen Bräuhauses lodern die Flammen. Gut zweieinhalb Stunden brauchen die rund 300 Einsatzkräfte, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen und ein Ausbreiten auf benachbarte Gebäude zu verhindern. Die Löscharbeiten dauern die ganze Nacht.

Auch am Mittwochvormittag steigt noch Rauch aus dem komplett zerstörten Dachstuhl empor. Um die letzten Glutnester zu löschen, wird das Dachgeschoss mit Spezialgerät abgetragen. Brandfahnder sind vor Ort, um herauszufinden, was das Feuer ausgelöst hat. Hinweise auf eine Brandstiftung gebe es nicht, teilt die Polizei mit. Verletzt wurde niemand. Der Sachschaden geht in die Millionen.

Eine der laut Kreisbrandrat Rüdiger Sobotta größten Brandkatastrophen der vergangenen Jahre im Landkreis trifft den Ort und vor allem das Dillinger Regens-Wagner-Werk hart. Das betreibt im 1803 im Zuge der Säkularisation aufgelösten ehemaligen Kloster der Augustiner-Chorherren einen großen Bildungsstandort. Neun Millionen Euro hat die kirchliche Einrichtung in die Generalsanierung des historischen Gebäudes investiert, weitere 3,7 Millionen Euro schoss der Freistaat zu.

Im November sollten die ersten Klassen der Fachakademie für Sozialpädagogik und der Berufsfachschule für Kinderpflege wieder ins Schulhaus einziehen. Daraus wird jetzt nichts. Die rund 300 Schüler müssen wohl noch für längere Zeit in Ausweichquartieren unterrichtet werden, die für die Umbauzeit geschaffen worden waren. Der Unterricht fiel am Mittwoch aus. „Es ist fürchterlich für die Einrichtung, fürchterlich für den Ort und die Region“, sagte Achim Gerbig, Gesamtleiter von Regens-Wagner in Rottenbuch.

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