München – Jährlich schieben sich über zwei Millionen Lkw über den Brenner – auf der Schiene werden weit weniger Güter transportiert. Doch die Verladung der Lkw auf Güterwaggons ist eine Sache für sich. Das Logistikkompetenzzentrum Prien (Kreis Rosenheim) hat eine Umschlagplatte entwickelt, die das Umheben sogenannter nicht-kranbarer Anhänger auf den Zug erleichtert. „Wir müssen Transporte weg von der Straße bringen“, erklärte Bayerns Verkehrsministerin Ilse Aigner (CSU) bei einer Demonstration des Verfahrens am Güterbahnhof München-Riem. Sie setzt große Hoffnungen auf die Umschlagplatte, für die die Abkürzung Nikrasa (Nicht-Kranbare Sattelanhänger) geprägt wurde.
Der Öffentlichkeit eher bekannt ist die „Rollende Landstraße“, bei der ganze Lkw samt Zugmaschine auf Zugwaggons verladen werden. Doch die „RoLa“ ist ein Auslaufmodell, wie Aigner sagte. Es gebe kaum geeignete Niederflurwaggons, zudem entstehe eine Kostenlücke von mehr als 200 Euro pro Lkw. Derzeit gibt es nicht einmal ein Terminal.
Auch Nikrasa ist noch in der Testphase. Einen Zeitpunkt der Umsetzung nannte Aigner nicht. Auch der Testzug in München-Riem fuhr am Montagnachmittag nur einige Meter. dw