Evangelischer Pfarrer wird zum katholischen Priester geweiht

von Redaktion

Augsburg – Der frühere württembergische evangelische Pfarrer Andreas Theurer wird an diesem Sonntag in Augsburg zum Priester geweiht. Er arbeitet künftig als Kaplan in der Augsburger Pfarreiengemeinschaft Göggingen-Inningen, teilte die Diözese Augsburg mit. Von Papst Franziskus ist der 51-Jährige vom Zölibat befreit worden, denn der ehemals protestantische Theologe ist verheiratet und Vater zweier erwachsener Söhne.

Der Übertritt von Andreas Theurer und seiner Ehefrau Gudrun in die katholische Kirche hatte 2012 großes Aufsehen erregt. Die Evangelische Landeskirche in Württemberg verlor dadurch nicht nur einen Pfarrer, sondern auch ein Mitglied des Kirchenparlaments, der Synode, in die Gudrun Theurer gewählt worden war. Das Paar zog in die Nähe von Augsburg. Theurer nahm eine Referentenstelle am katholischen Institut für Neuevangelisierung an, wo er weiterhin mitarbeiten wird.

Der Ex-Protestant nannte gegenüber der Augsburger Diözese als Grund für den Wechsel, in ihm sei die Einsicht gereift, „dass zur vollmächtigen Spendung der Sakramente vom biblischen und altkirchlichen Zeugnis her tatsächlich eine Priesterweihe nötig ist“. Er wünsche sich, dass der Weg, den er vor über 30 Jahren in der Württembergischen Landeskirche mit der Vorbereitung auf das geistliche Amt begonnen habe, nun „in der sakramentalen Fülle der katholischen Kirche“ zum Ziel führe.

Der Evangelische Oberkirchenrat hatte Theurer 2012 vom Amt suspendiert, nachdem er die Broschüre „Warum werden wir nicht katholisch? Denkanstöße eines evangelisch-lutherischen Pfarrers“ veröffentlicht hatte. Mit ihm weiht an diesem Sonntag Bischof Konrad Zdarsa einen weiteren verheirateten Mann zum Priester: Diakon Andre Schneider, Vater von vier Kindern, hat ebenfalls eine päpstliche Ausnahmegenehmigung für ein Priesterleben ohne Zölibat erhalten.  epd

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