Donauwörth – Die Affäre um Hepatitis-C-Infektionen im Donauwörther Krankenhaus nimmt immer größere Dimensionen an. Die Auswertung der Operationsprotokolle der Klinik hat ergeben, dass sich etwa 500 weitere Patienten auf die Krankheit testen lassen sollten. Laut Kreisgesundheitsamt werden damit rund 1200 Patienten aufgefordert, beim Hausarzt einen Test machen zu lassen.
Ein ehemaliger Narkosearzt soll bei Operationen seine Patienten reihenweise mit einer Leberentzündung angesteckt haben. Bislang gibt es 16 bestätigte Fälle. Der beschuldigte Mediziner litt selbst an Hepatitis C und war medikamentenabhängig. Bei den Ermittlungen wird auch untersucht, ob er sich selbst Arzneien gespritzt hat und dieselben Spritzen für Patienten verwendet hat. Normalerweise wird die Infektion nur über Blutkontakt übertragen.
Zunächst hatte das Gesundheitsamt knapp 700 Patienten angeschrieben, bei denen der Arzt der erste Anästhesist war. Bislang liegen erst die Testergebnisse von rund 150 Patienten vor: etwa jeder zehnte Patient wurde positiv getestet. lby