Augsburg – Nach dem mutmaßlichen sexuellen Missbrauch eines Mädchens in einer Grundschule in Augsburg ist gegen den Verdächtigen am Mittwoch Haftbefehl erlassen worden. Dem 21-jährigen Polen werde neben sexuellem Missbrauch auch versuchte Vergewaltigung und versuchter schwerer sexueller Kindesmissbrauch vorgeworfen, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei mit. Nach den bisherigen Ermittlungen war der Mann am Dienstagmittag mit einer Neunjährigen auf die Mädchentoilette der Wittelsbacher-Grundschule gegangen und hatte sich dort an dem Kind vergangen. Als das Mädchen um Hilfe schrie, holte eine Mitschülerin einen Lehrer. Der Pädagoge hielt den Mann fest, bis die Polizei eintraf.
Eine Sprecherin des bayerischen Kultusministeriums sagte, dass Schulen solche aktuellen Vorfälle zum Anlass nähmen, ihre Sicherheitskonzepte nochmals zu überprüfen.
Seit 2002 gibt es in Bayern Vorschriften zum Schutz der Kinder vor Gefährdungen, auch für den Fall von Amokläufen. Demnach sollen die Türen nach Schulbeginn verschlossen sein, auch eine Videoüberwachung des Eingangs ist möglich. „Technische Sicherungsvorrichtungen sind kein Allheilmittel“, heißt es aber auch in dem Papier. Die Schulen in Bayern müssen ihre Konzepte kontinuierlich mit der Polizei überprüfen. In Augsburg war der mutmaßliche Täter vermutlich bei Schulende in das Gebäude gelangt. lby