Stephansposching – Nach dem eskalierten Polizeieinsatz in einer Asylbewerberunterkunft in Niederbayern sitzen drei Männer in Untersuchungshaft. Ein Ermittlungsrichter erließ Haftbefehle gegen vier Männer, wovon einer gegen Auflagen jedoch außer Vollzug gesetzt wurde, wie die Polizei mitteilte. Den Männern wird Widerstand gegen Polizisten, Nötigung, Gefangenenbefreiung und Bedrohung vorgeworfen. Die Beamten hatten am Mittwoch bei einem Großeinsatz in der Unterkunft in Stephansposching (Landkreis Deggendorf) 16 Männer festgenommen.
Zwölf der Männer waren auf Anordnung der Staatsanwaltschaft am Donnerstag wieder entlassen worden. Gegen sie wird wegen Landfriedensbruchs ermittelt. Auslöser war ein 29-jähriger Nigerianer, der bei der versuchten Abschiebung eines anderen Asylbewerbers die Beamten angriff. Nachdem sich der 29-Jährige aus einem Polizeiauto befreite und die Beamten von mehreren Bewohnern bedrängt wurden, zogen sie sich zunächst zurück. Mit einem Großaufgebot durchsuchten sie später die Unterkunft. Der Flüchtlingsrat hatte den Einsatz als „völlig überzogen“ kritisiert. lby