Ärztliche Beratungen per Video

von Redaktion

Nürnberg – Bald sind in Bayern Arztgespräch per Video möglich: Der Bayerische Ärztetag hat den Weg für die Fernbehandlung durch digitale Medien freigemacht. Um die Telemedizin zu ermöglichen, beschlossen die Delegierten bei ihrer Versammlung in Nürnberg eine Änderung der Berufsordnung. Ärzte könnten damit bei ihrer Beratung von Patienten „Kommunikationsmedien unterstützend einsetzen“. Eine ausschließliche Fernbehandlung müsse „ärztlich vertretbar“ sein und „die erforderliche ärztliche Sorgfalt“ zulassen.

Die Techniker Krankenkasse (TK) begrüßte die Entscheidung. 28 Prozent der Bayern wünschten sich, Arztgespräche per Video von zu Hause aus führen zu können. „Der Freistaat liegt damit über dem bundesweiten Wert von 25 Prozent“, teilte TK-Landeschef Christian Bredl mit. Vor allem ältere und weniger mobile Menschen auf dem Land könnten von der Lockerung profitieren. Ihnen bleibe im Idealfall der beschwerliche Weg in die Praxis öfters erspart. Überfüllte Ambulanzen und Wartezimmer werde dies entlasten.

Der Ärztetag forderte auch, die Zahl der Studienplätze für Humanmedizin auf mindestens 17 000 pro Jahr zu erhöhen – so viele seien es deutschlandweit vor der Wiedervereinigung gewesen. Vergangenes Jahr seien nur 10 750 Plätze für Studienanfänger angeboten worden. lby

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